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Expertenrat

Wie können wir den Keller mit Lichtschacht richtig dämmen?

Frage von so_bauen_wir_um I. am 07.05.2018 

Wir Dämmen demnächst unsere Kellerwände, können aber dafür die Beton-Fensterschächte nicht abmontieren, um eine durchgehende Dämmung zu machen. Welche Möglichkeiten gibt es? 

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Wenn die Fensterschächte aus Beton nicht abmontiert werden können, wird man mit den verbleibenden Wärmebrücken leben müssen. Ich sehe keine Möglichkeiten auf eine störungsfreie Dämmschicht, würde aber auch nur eine sehr geringe Wirkung dieser Wärmebrücke sehen. Es würde also nichts bringen, die Schachtaußenwände auch von außen mit der Perimeterdämmung zu dämmen. 


Es handelt sich bei Fensterschächten um eine Konstruktion, die Licht und Luft an das Kellerfenster heranführen soll. In sofern hat das Keller-Fenster selbst den größten flächenmäßigen Anteil an der Wärmebrücke und kommt mit Außenluft in Berührung. Ich rate deshalb dazu, sich im Zuge der Wärmedämmung der Kelleraußenwände mit der energetischen Qualität der Fenster zu beschäftigen und diese ggf. auszuwechseln. 


Werden andererseits die vorhandenen Kellerfenster nicht für die Belüftung der dahinter liegenden Räume gebraucht, wäre auch eine lichtdurchlässige Abdeckung des Fensterschachtes, z.B. mit Stegplatten aus Polykarbonat unterhalb des Gitters denkbar. Hiermit würden sie eine Temperaturanhebung im Schacht erreichen, sodass die Wärmebrückenwirkung reduziert wird. Allerdings ist ggf. mit erhöhter Luftfeuchte im Schacht selbst zu rechnen.


Kommentare

so_bauen_wir_um I.

Vielen Dank für die fachaussagekräftigen Argumente. Der Keller wird zum Wohnbereich umgebaut, es werden 3-fach-verglaste Fenster eingebaut. Wäre da die Kältebrücke nicht kälter wie die Fenster? Ich dachte, den Kellerschacht zu dämmen wäre eine Alternative.

Dipl.-Ing. Frank Nowotka

Natürlich bildet das Schachtelement an der Montagefläche zum Keller eine Wärmebrücke. Wenn Sie diese beseitigen wollen, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Demontage, Dämmung, versetzte Neumontage mit eigenem Fundament für den Schacht, oder aber das Element wird außen (im Erdreich) und innen (Luftschacht) gedämmt. 

Beide Möglichkeiten stellen einen erheblichen Aufwand mit technisch anspruchsvollen Arbeiten dar, die wirtschaftlich nicht gerechtfertigt erscheinen. Aber auch aus bauphysikalischer Sicht halte ich den Aufwand für nicht gerechtfertigt, weil in der Wärmebilanz die Wirkung der Wärmebrücken auf die innere Oberflächentemperatur der Kellerwand vernachlässigbar sein dürfte. 

Genauere Aussagen kann ein Ingenieurbüro mit Hilfe von Simulationsprogrammen für Wärmebrücken treffen. Von Interesse wäre die Höhe der inneren Wandoberflächentemperatur bei Beibehaltung der Wärmebrücke, um Aussagen über das Risiko von Schimmelpilz zu treffen.

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