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Expertenrat

Ist die Hinterlüftung der Dachdämmung ausreichend?

Frage von Ibrahim S. am 18.12.2013 

Ein freistehendes Einfamilienhaus mit ausgebautem DG wurde im Jahre 1980 gebaut und somit sicherlich nach den damals geltenden Normen wärmeisoliert. Die DG-Wohnung ist seitdem bewohnt. Die Wärmeisolierung soll nachträglich verbessert werden. Es handelt sich um eine Isolierung zwischen den Sparren mit Alu-kaschierter Mineralwolle (vermutlich Steinwolle) und einer Dicke von 10 cm. Die Innenverkleidung besteht aus Gipskartonplatten. Unter den Dachziegeln befindet sich eine bewehrte Folie. Der Spitzboden ist mit Feder-Nut-Holzplatten begehbar ausgelegt und wird nur vom Schornsteinfeger benutzt. Abmessungen der Dachsparren = 19 cm x 7,5 cm Abmessungen der waagerechten Dachbodenlatten = 20 cm x 4 cm  (jeweils links und rechts der Dachsparren) Da weder die Dachziegel noch die Gipskartonplatten entfernt werden sollen, würde ich für die nachträgliche zusätzliche Isolierung wie folgt vorgehen: Die Dachbodenholzplatten könnten entfernt, eine zusätzliche 10 cm dicke Dämmmatte eingesetzt und die Holzplatten wieder montiert werden. Notfalls könnten vorher zusätzliche Dachlatten 4x6 cm aufgeschraubt werden, um eine Lüftung zu ermöglichen. Probleme bereitet mir die Dachschräge. Kann man den restlichen Zwischenraum mit Mineralwolle zustopfen ohne Rücksicht auf eine Hinterlüftung? Ist die Hinterlüftung bei der ursprünglichen Alu-kaschierten Mineralwolle erforderlich? Ist die beabsichtigte Vorgehensweise für die Dachschräge und den Dachboden unter den gegebenen Randbedingungen empfehlenswert? Oder generell abzulehnen? Haben Sie eine Alternative? Oder alles beim alten Zustand lassen? 

Antwort von Dipl.-Ing. Dirk Fanslau-Görlitz 

Eine sach- und fachgerechte Ausführung sieht eine durchgehende luftdichte sowie wärmebrückenfreie Ebene vor. Für Ihre geplante Vorgehensweise ist dies nicht möglich, die alukaschierten Dämmmatten, als auch die Dämmung der obersten Geschossdecke zum Spitzboden ermöglichen keine luft- und dampfdichte Ausführung. Durch die Belüftung in der derzeitigen Konstruktion ist ein Feuchteabtransport in den Schrägdachflächen ggf. ausreichend. Ist diese nicht mehr vorhanden, entfällt das Abführen der Feuchte im Bereich der nachträglich sanierten Dämmstoffschichten. Sie sollten für Ihren Fall einen Energieberater und/oder Fachplaner (z.B. Architekt) im Rahmen eines Ortstermines zu Rate ziehen, der für Ihr Vorhaben eine sach- und fachgerechte Ausführung vorschlagen kann.

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