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Expertenrat

Ist die Dämmung der Außenwände mit Multiporplatten sinnvoll?

Frage von Heiner H. am 22.11.2014 

Ist die Dämmung einer bestehenden Außenwand mit Multiporplatten sinnvoll? Wie sind die preislichen Unterschiede zu einer hinterlüfteten Holzfaserdämmung?

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Aus Ihrer Frage geht leider nicht hervor, ob Sie sich mit der Innendämmung Ihrer Außenwände beschäftigen, oder ob es sich um eine Außendämmung handelt. Beide angefragten Dämmmaterialien werden sowohl für die Innendämmung als auch für die Außendämmung angewendet. Sinnvoll ist aus meiner Sicht eine Dämmung der Außenwände immer. Einerseits erhöht sich die innere Wandoberflächentemperatur, wodurch die empfundene thermische Behaglichkeit ganz erheblich steigt. Andererseits verringert sich der Kostenaufwand für Brennstoffe – und dies ohne nennenswerte Wartungsaufwendungen. Und ganz nebenbei verringert sich die Gefahr der Schimmelbildung. Diese Effekte werden mit allen zugelassenen Dämmstoffen erreicht, sofern die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller auf der Baustelle auch befolgt werden.

Multiporplatten  bestehen im Wesentlichen aus Calziumsilikat, Kalk und Sand und sind daher unbrennbar. Die Wärmeleitfähigkeit liegt, abhängig von der Rohdichte und damit dem Einsatzbereich, zwischen 0,042 bis 0,047 W/mK. Wird mit Multipor gebaut, muss der Dämmstoff etwa 20 % stärker ausfallen, um die Dämmfähigkeit der Mineralwolle zu erzielen. Wird Multipor für die Innendämmung angewendet, lässt sich die Konstruktion wie bei Holzfaserdämmplatten luftdicht verputzen (empfehlenswert). Bei Verwendung eines entsprechenden Putzes werden hohe, basische pH-Werte erreicht, die es dem Schimmelpilz zusätzlich erschweren, Fuß zu fassen. Ob Sie nun Holzfaserdämmplatten oder Multipor verwenden: In keinem Fall darf der Dämmstoff hinterlüftet werden. Das gilt für die Außen-  als auch für die Innendämmung. Hinterlüftet werden kann dagegen die äußere Wetterschutzschale oder die innere Verkleidung. Die preislichen Unterschiede sind stark abhängig von den verwendeten Systemkomponenten bzw. der Ausführung der Verkleidung. Lassen Sie sich dazu in Abhängigkeit von Ihren Ausführungswünschen Angebote von Handwerksfirmen machen.

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