Wir planen ein Fertighaus auf einer bestehen Kellerdecke zu bauen. Das neue Haus ist kürzer als die vorhandene Kellerdecke. Somit bleibt ein Teil der Kellerdecke frei. Was müssen wir tun, um Wärmebrücken zu vermeiden, oder durch welche Maßnahmen kann man eventuelle Schäden von der Kellerdecke und von der Dämmung des neuen Hauses nachhaltig vermeiden?
Ich habe mir beim Lesen Ihrer Frage zunächst eine Außendämmung der frei bleibenden Kellerdecke vorgestellt. Dabei dachte ich über eine einfache und sichere Lösung nach, z.B. durch die Realisierung einer Dämmung nach dem Prinzip des Umkehrdaches mit Styrodur als Dämmstoff. Bei den Überlegungen zu den konstruktiven Einzelheiten dazu viel mir jedoch ein, dass die Kellerdecke ja wohl kein Gefälle und also auch keine funktionierende Entwässerung besitzt. Diese erste Überlegung führt also nicht zum Ziel.
Möglich wäre es jedoch, einen druckbelastbaren Dämmstoff auf der Kellerdecke zu verlegen. In einer zweiten Lage wird dann ein Gefälle mit einem sogenannten Gefällekeil aus dem gleichen Dämmstoff aufgebaut. Die anschließende Abdichtung aus Bitumen- oder Kunststoffbahnen schafft die nötige Dichtheit.
Zwecks Entwässerung mittels Dachrinnen und Fallrohren muss diese Ausführung ggf. durch eine Holzunterkonstruktion ergänzt werden. Die thermische Belastung der fertigen Dachhaut (Sonnenstrahlung) bzw. die Belastung aus UV-Strahlung kann z.B. mittels Bekiesung oder Begrünung gemindert werden. Denkbar wäre auch, eine mit Gefälle ausgeführte Dachkonstruktion aus Holz zu bauen. Die erforderliche Dämmung kann hier z.B. als Einblasedämmung mit Zellulose ausgeführt werden.
Aber weitere Fragen sind zu durchdenken: Wie ist die Bodendämmung (zur Kellerdecke) des Fertighauses ausgeführt? Und wie erfolgt der Übergang zwischen dem Fußpunkt des Fertighauses und der Kellerdecke?
Bei letzterem Detail halte ich eine Überdämmung der Stirnseite der bisherigen Kellerdecke für erforderlich. Hier könnte eine elegante Lösung darin bestehen, dass die meist vorhandene äußere Dämmschicht des Fertighauses (Styropor oder Mineralwolle, 6 bis 14 cm) mindestens 70 cm über die vorhandene Oberkante Kellerdecke hinaus nach unten geführt wird. Das setzt jedoch voraus, dass die Außenkante des noch nicht abschließend gedämmten Fertighauses (Holzständerwerk) mit der Außenkante Kellerdecke bündig abschließt. Anschließend erfolgt die Außendämmung des gesamten Hauses, einschließlich der Stirnseite der Kellerdecke bis eventuell zum Fußpunkt des Kellers (mittels Perimeterdämmung).
Wenn Sie diese Lösung auf alle Kellerseiten anwenden, kann die Wärmdämmung der frei bleibenden Kellerdecke wärmebrückenfrei angeschlossen werden.