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20.10.2023
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Heizung fit machen: Wasser selbst nachfüllen bei sinkendem Druck

Heizungswasser in wenigen Schritten nachfüllen

Heizungsanlagen bestehen neben Heizkessel und Heizflächen aus einem verzweigten Rohrnetz, in dem ständig Wasser zirkuliert. Dieses Heizungswasser hat die Aufgabe, die Wärme von der Heizung zu jeder Heizfläche zu transportieren. Wenn es im Haus nicht mehr richtig warm wird, kann das daran liegen, dass zu wenig Wasser im System ist. Wie das Wasser in der Heizung nachgefüllt wird und worauf zu achten ist, erklären wir Schritt für Schritt.

Druckanzeige Gas-Brennwertheizung
Unter 1 Bar sollte der Druck nicht fallen, sonst bleiben womöglich die Heizkörper kalt. Bei Einfamilienhäusern beträgt der Druck in der Regel zwischen 1 und 2 BarFoto: energie-fachberater.de
Kfe-Hahn Gasheizung
Kessel-Füll-und-Entleer-Hahn (KFE-Hahn) mit angeschlossenem WasserschlauchFoto: energie-fachberater.de

Woran erkennt man, dass Wasser im Heizungssystem nachgefüllt werden muss?
Ob noch ausreichend Wasser in der Heizungsanlage ist, erkennt man am einfachsten durch einen Blick auf das Manometer. Denn die kleine Anzeige, die an einem Heizungsrohr in der Nähe des Kessels oder direkt am Kessel angebracht ist, zeigt den Druck im System. Sinkt dieser unter 1 Bar, ist das ein mögliches Anzeichen dafür, dass zu wenig Heizungswasser im System ist. Auch kalt bleibende Heizflächen können darauf hindeuten, dass das Wasser in der Heizung nachgefüllt werden muss.

Wieso verschwindet Wasser überhaupt aus der Heizung?
Die Heizungsanlage ist ein geschlossenes System, aus dem im Normalfall kein Wasser entweicht. Doch wenn Heizkörper entlüftet werden, Bauteile ausgetauscht werden oder ein Rohr undicht wird, kann es trotzdem passieren, dass geringe Verluste auftreten. Gerade bei älteren Heizungen kann auch ein defektes Ausdehnungsgefäß der Grund dafür sein, dass mehrmals im Jahr Heizungswasser nachgefüllt werden muss.

Wie wird Wasser in der Heizung nachgefüllt?
Das Befüllen der Heizungsanlage ist ein einfacher Vorgang, den man mit etwas Übung auch selbst erledigen kann. Am besten lassen Eigentümer sich das Ganze beim ersten Mal im Rahmen einer Heizungswartung vom Installateur erklären oder zeigen.

  1. Vor dem Beginn der Arbeiten sollte zunächst die Umwälzpumpe ausgeschaltet und alle Thermostate der Heizflächen voll aufgedreht werden.
  2. Im nächsten Schritt muss die Heizung über einen Schlauch - zum Beispiel ein handelsüblicher Gartenschlauch - mit einem Wasseranschluss verbunden werden. In der Nähe des Kessels befindet sich dazu ein so genannter Kessel-Füll-und-Entleer-Hahn (KFE-Hahn). An diesen wird der Schlauch angeschlossen. Um zu verhindern, dass Luft in das Rohrnetz gelangt, muss der Verbindungsschlauch vor dem Anschluss an den KFE-Hahn der Heizung bereits vollständig mit Wasser gefüllt sein.
  3. Nachdem die Heizung mit dem Wasseranschluss verbunden wurde, muss zuerst der Wasserzulauf und dann der KFE-Hahn über eine viertel Drehung geöffnet werden. Das Wasser fließt nun so lange in die Heizung, bis das Manometer den korrekten Wert anzeigt. Bei Einfamilienhäusern sollte der Druck zwischen 1 und 2 Bar betragen. Die Höhe ist abhängig von der Größe und Einstellung der Heizungsanlage und wird meist bei ihrer Installation bestimmt. 
  4. Zeigt das Manometer den richtigen Wert an, können Zulauf und KFE-Hahn wieder verschlossen werden. Auch der Verbindungsschlauch kann nun wieder entfernt werden.

Bevor die Heizungspumpen wieder gestartet werden können, sollte das Heizungsnetz allerdings noch einmal entlüftet werden. Wie das funktioniert, haben wir im Beitrag Heizkörper entlüften - so funktioniert’s erklärt. Eventuell kann es möglich sein, dass der Druck im Heizungsnetz durch die Entlüftung so weit abfällt, dass noch einmal Wasser nachgefüllt werden muss. Sinkt der Druck trotz Nachfüllen innerhalb kurzer Zeit wieder ab, muss die Heizungsanlage von einem Fachbetrieb gewartet werden, um größere Schäden und hohe Kosten zu verhindern.

Worauf sollte bei dem Nachfüllen der Heizung geachtet werden?
Das Nachfüllen von Heizungsanlagen erfolgt meistens mit Trinkwasser. Damit das reibungslos funktioniert, sind einige Punkte zu beachten. Zum Schutz der Trinkwasserqualität muss verhindert werden, dass verunreinigtes Heizungswasser in das Trinkwassernetz gelangt. Das könnte zum Beispiel dann passieren, wenn der Druck in Heizungs- und Trinkwassernetz gleich ist. Höchste Sicherheit bietet dabei ein Rohrtrenner - eine spezielle Sicherungsarmatur, die das Zurückfließen verhindert. Einen besonders hohen Komfort bieten spezielle Füll-Stationen. Diese überwachen das System kontinuierlich und füllen automatisch frisches Wasser in die Heizung, wenn der Druck unter einen voreingestellten Grenzwert fällt. Neben dem Trinkwasser muss auch das Heizungsnetz geschützt werden. Denn vor allem dann, wenn das nachgefüllte Wasser sehr hart und kalkhaltig ist, besteht die Gefahr, dass Ablagerungen in Rohren oder Armaturen zu Schäden und steigenden Kosten führen. Schutz bieten dabei Enthärtungsanlagen. Das sind kompakte Geräte, die zwischen Wasserzulauf und Heizungsanlage installiert werden, und die hartmachenden Bestandteile aus dem Wasser spülen.

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Quelle: energie-fachberater.de
 
 

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