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28.08.2013
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Kosten-Nutzen-Rechnung der energetischen Sanierung geht auf

dena: Studie der TU-Darmstadt stellt Kosten unrealistisch dar

Ein zweites Mal in diesem Jahr sorgt eine Studie für Aufsehen in Sachen energetische Sanierung. Es ist eine aktuelle Studie der TU-Darmstadt, die nach der Prognos-Studie Zweifel daran aufkeimen lässt, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung bei der energetischen Sanierung aufgeht. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) widerspricht der Studie entschieden und verweist auf die unrealistische und teils lückenhafte Darstellung der Sanierungskosten.

Das erinnert an die Diskussion um die Prognos-Studie im April diesen Jahres, die für große Verunsicherung unter Hausbesitzern bezüglich der Sanierungskosten sorgte. Zu unrecht, denn damals lautete das einhellige Expertenecho: Selbstverständlich rechnet sich eine energetische Sanierung. In Anbetracht der Studie der TU Darmstadt bekräftigt die dena erneut ihren Standpunkt: Die energetische Sanierung lohnt sich, besonders wenn sie zum richtigen Zeitpunkt und mit Augenmaß ausgeführt wird. Wer energetische Sanierungsmaßnahmen mit ohnehin anstehenden Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten verbindet, holt die Sanierungskosten über die eingesparten Heizkosten wieder rein.

TU Darmstadt: Energetische Sanierung wird zur sozialen Belastungsprobe
Ganz anders gestaltet sich die Darstellung in der aktuellen Studie "Energetische Gebäudesanierung in Deutschland", die vom Forschungszentrum Betriebliche Immobilienwirtschaft an der Technischen Universität Darmstadt (FBI) und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) durchgeführt wurde. Das Ergebnis: Das von der Bundesregierung gesteckte Ziel, den Energiebedarf von Gebäuden bis 2050 um 80 Prozent zu senken, sei besonders für einkommensschwache Haushalte nicht tragbar und unrealistisch. Insbesondere wenn der Einsatz bestimmter Technologien oder Energien bei der Sanierung vorgeschrieben würde, werde die energetische Sanierung mitunter dramatische Kostensteigerungen mit sich bringen. In diesem Fall sei mit volkswirtschaftlichen Kosten von 2,1 Billionen Euro zu rechnen.*

Kritik der dena: Unrealistische und unvollständige Kosten-Darstellung
Die dena setzt dem Ergebnis der Studie eine klare Antwort entgegen und kritisiert, die in der Studie angesetzten Sanierungskosten seien durchweg zu hoch. Zum Vergleich: Die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses hin zu einem Top-Energiestandard beziffert die dena mit rund 73.000 Euro. Die Studie der TU Darmstadt rechnet hier mit 140.000 Euro, also fast der doppelten Summe. Die wichtigsten Kritikpunkte der dena auf einen Blick:

  • Die Kosten für die energetische Sanierung werden in der Studie durchweg zu hoch angesetzt.
  • Kosten für Modernisierung und Instandhaltung werden fälschlicherweise den Kosten für die energetische Sanierung zugerechnet.
  • Die erwartenden Mehrkosten (und damit die Verteuerung der Warmmieten) durch steigende Energiepreise werden ausgeblendet.
  • Die Auswirkung der staatlichen Förderung, die die Umlage auf die Mieter reduziert, wird nicht berücksichtigt.
  • Die für die Berechnung angenommene maximale Umlage von elf Prozent ist für weite Teile Deutschlands unrealistisch.

dena: Energetische Sanierung rechnet sich
Nach der Auffassung der Deutschen Energie-Agentur (dena) ist die energetische Sanierung von Wohngebäuden das einzige Mittel, das einer hohen Kostenbelastung durch steigende Energiepreise entgegengesetzt werden und in der Zukunft für bezahlbares Wohnen sorgen kann. Deshalb weist die dena die aktuelle Studie der TU Darmstadt vehement zurück. Dabei verweist sie auf eigene Studien an realen Gebäuden, die die Wirtschaftlichkeit von energetischen Sanierungen in der Praxis belegen. In vielen Fällen hat die Sanierung keine Steigerung der Warmmiete zur Folge.


* In der Studie werden zwei unterschiedliche Sanierungsfahrpläne - ein "technologiegebundener" sowie ein "technologieoffener" - entworfen und daraufhin geprüft, welcher Ansatz geeigneter ist, das Energiesparziel des Bundes bei einer gleichzeitig möglichst geringen Belastung Mietern und Vermietern zu erreichen.

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Quelle: Deutsche Energie-Agentur (dena) / Energie-Fachberater.de
 
 

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