Auch wenn die Preise für Solarstromspeicher in den letzten Monaten stark gesunken sind, ist die Anschaffung für Hausbesitzer nach wie vor relativ teuer. Bisher war die Installation eines Solarstromspeichers in der Regel nur dann wirtschaftlich, wenn Hausbesitzer ihn zusammen mit einer neuen Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen und die attraktive Förderung der KfW für Solarstromspeicher beantragen. Doch in zwei bis drei Jahren könnten sich die Batteriespeicher für alle Hausbesitzer mit Photovoltaik-Anlage rechnen, sagen die Experten vom Solar Cluster Baden-Württemberg voraus.
Für Besitzer neuer Photovoltaik-Anlagen ist es nicht attraktiv, teuren Haushaltsstrom für den Bedarf in den eigenen vier Wänden zu kaufen und den selbst erzeugten Solarstrom für eine geringere Vergütung in das Netz zu speisen. Besser ist es, den eigenen Strom gleich selbst zu nutzen. Der Haushaltsstrompreis liegt derzeit netto bei rund 25 Cent pro Kilowattstunde, die Kosten für den Photovoltaik-Strom vom eigenen Dach sind inzwischen auf 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gesunken. Wer also den eigenen Solarstrom verbraucht anstatt verkauft, spart die Differenz von derzeit rund 13 Cent – um so viel ist der Eigenverbrauch lukrativer. Dieser Abstand wird sich angesichts der sinkenden Preise für Photovoltaik-Anlagen und voraussichtlich steigenden Strompreisen künftig weiter erhöhen und den Eigenverbrauch noch gewinnträchtiger machen.
So erhöhen Hausbesitzer den Eigenverbrauch von Solarstrom
Da Solarstrom besonders um die Mittagszeit anfällt, der Bedarf aber in der Regel vor allem abends entsteht, ist der Eigenverbrauch ohne zusätzliche Maßnahmen jedoch auf 25 bis 30 Prozent begrenzt. Ein Mittel, um ihn zu erhöhen, ist die Verlagerung des Stromverbrauchs in die Mittagsstunden. Die Waschmaschine wird dann um 11 Uhr und nicht um 19 Uhr angestellt. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Module nach Osten und Westen auszurichten. Ihr Ertrag reicht im Vergleich zu Dachanlagen auf der Südseite bis in die Abendstunden, wenn die Bewohner wieder im Haus sind. Der Eigenverbrauch kann in diesen Fällen auf bis zu 40 Prozent steigen.
Den Eigenverbrauch noch weiter zu erhöhen, ist nur mit technischen Hilfsmitteln möglich. Dazu gehören Wärmepumpen – oder aber Batterien. Schon jetzt nutzen mehr als 15.000 Verbraucher in Deutschland mit Hilfe eines Solarstromspeichers ihren Solarstrom auch bei Dunkelheit. Und der Run auf die kleinen Helfer geht derzeit erst richtig los: Ein KfW-Förderprogramm des Bundes fördert die Anschaffung eines elektrochemischen Speichers mit bis zu 30 Prozent. Inzwischen wächst auch die Anzahl der Anbieter.
Preisrutsch bei Solarstromspeichern, Förderung vom Bund
Derzeit sind die Kosten für Solarstromspeicher durch den höheren Eigenverbrauch nur in seltenen Fällen vollständig finanzierbar. Bald wird das aber verbreitet der Fall sein, denn die Preise für Batteriespeicher fallen rapide. Allein 2014 sind die Kosten um 25 Prozent gesunken, dieses Jahr und 2016 wird es weitere Preissenkungen geben. Schätzungen zufolge werden die Kosten in den nächsten zwei Jahren um rund zehn Prozent pro Jahr geringer. Steigt der Haushaltsstrompreis dann noch um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr, werden die Speicher 2017 oder 2018 die Grenze zur Wirtschaftlichkeit klar durchbrochen haben, schätzen Experten.
Derzeit liegen die Kosten für das Gesamtsystem inklusive Montage zwischen 1.100 und 1.300 Euro pro Kilowattstunde Kapazität, im günstigsten Fall sogar bei 1.000 Euro. In drei Jahren werden es wahrscheinlich unter 800 Euro sein. Inklusive einer geringen Strompreissteigerung stellt dieser Wert die Grenze dar, unter der die Solarstromspeicher mehr einbringen als sie kosten. Dann kostet die kWh Solarstrom aus dem Speicher weniger als der Haushaltsstrom. Ist das der Fall, werden Solarstromspeicher wohl bald gängiger Bestandteil jeder Photovoltaik-Anlage sein.
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