Im Hausinneren wurde bereits eine Teersandpappe entfernt. Wir haben die Wand gereinigt und mit Lehmputz neu verputzt (10 mm bis 50 mm Masseauftrag Anfang Juli 2019). Danach haben wir außen aufgegraben, um die Mauer zu lüften.
Wie muss ich die Wand nach dem Ablüften richtig behandeln, bevor ich die Noppenbahn anbringen und die Erde wieder auffüllen kann?
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Fachwerkhaus (Baujahr 1690). Die besagte Rückseite zeigt nach Norden, ist mit Eternit belegt und durch ca. 3 cm Lattung hinterlüftet. Soweit man das sehen und riechen kann, ist erst einmal alles trocken. Die OKFFB Küche liegt bei ca. 90 cm unter dem Fensterrahmen. Ich habe ergo 60 cm abgegraben und freigelegt bis ca. 10 cm unter die Bodenplatte der (Terrazzo) Küche.
Leider geht aus ihrer Frage nicht hervor, welcher Baustoff für die Grundmauer verwendet wurde. Ich gehe davon aus, dass es sich, wie damals üblich, um eine Bruchsteinmauer handelt. Ein kapillarer Feuchtetransport findet bei Bruchsteinmauern im Fugenmörtel (Kalk-Sand, Lehm) statt. Eine horizontale Abdichtung wird es nicht geben, daher ist der Einbau einer solchen empfehlenswert. Dazu müssen in der Regel Steine und Mörtel in einer Lage möglichst unterhalb der Höhe der Bodenplatte ausgeräumt werden, um eine horizontale Sperrschicht einzubringen. Bohrloch-Tränkverfahren sind bei Natursteinwänden in der Regel nicht geeignet.
Gibt es keine kapillar aufsteigende Feuchtigkeit, sollten zumindest alle Fugen von außen kontrolliert werden. Lose sitzendes Material wird ausgeräumt. Anschließend werden die Fugen ausgebessert. Dazu empfehle ich einen Mörtel, der für Natursteinwände und für Erdreichberührungen zugelassen ist.
Anschließend sollte auf dem erdreichberührenden Teil der Grundmauer ein egalisierender Putz der gleichen Mörtelgruppe mehrlagig aufgezogen werden. Nach der vollständigen Trocknung empfehle ich, eine bituminöse Dickbeschichtung aufzubringen. Bevor die Noppenbahn gestellt wird, ist das Anbringen einer Gleitschicht empfehlenswert, damit die Noppen nicht die Dickbeschichtung verletzen kann. Der Einbau einer Drainage ist ratsam.