Wir möchten unser Steildach mit Zwischen- und Untersparrendämmung dämmen. Hierbei stellt sich nun die Frage, ob mit oder ohne Hinterlüftung. Das Haus selbst wurde 1956 gebaut, das Dach 1996 neu gedeckt.
Von außen ist das Dach bisher wie folgt aufgebaut:
- Dachstein (Taunus Pfanne)
- Lattung
- Dachpappe (Bitumen, möglicherweise z. T. mehrlagig), überlappend gelegt, nicht verschweißt.
- Holzschalung
- Sparren
Im Firstbereich befinden sich 5 Lüftersteine (bei 11 Zwischensparrenflächen), ob der First selbst sowie die Traufe Lüftungsöffnungen haben, kann ich leider nicht sagen.
Geplant ist nun eine 120er Zwischensparrendämmung 032, Isover Vario Klimamembran KM Duplex, sowie eine 40er Untersparrendämmung, ebenfalls 032. Die Verkleidung erfolgt entweder mit OSB Platten oder Gipskarton. Kann eine solche Konstruktion ohne Hinterlüftung gebaut werden, oder ist diese zwingend erforderlich?
Sie können die geplante Zwischen- und Untersparrendämmung ohne Hinterlüftung einbauen! Es gilt nur eine Bedingung zu beachten: Benutzen Sie raumseitig eine feuchtevariable Dampfbremse. Bei einer feuchtevariablen Dampfbremse kann Luftfeuchtigkeit in die Dämmebene diffundieren und bei Rückgang der Luftfeuchtigkeit im Raum auch wieder zurückdiffundieren.
Dies ist erforderlich, da der Aufbau Ihres Daches mit Holzschalung und Bitumenbahnen nahezu dampfdicht ist. Aber mit dem Einbau einer feuchtevariablen Dampfbremse funktioniert die nachträgliche Dämmung ohne Hinterlüftung und Sie können die gesamte Sparrenhöhe für die Dämmung nutzen. Bitte achten Sie darauf, dass die feuchtevariable Dampfbremse sach- und fachgerecht eingebaut wird.