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Expertenrat

Welches System wäre für die Außenisolierung meines Altbaus das richtige?

Frage von Sian A. am 31.05.2015 

Derzeit saniere ich einen Altbau aus dem Jahre 1950. Neue KfW geförderte Fenster sind mit Vorbaurollläden (Elekt.) bereits verbaut. Das Dach wird ebenfalls neu eingedeckt und mittels Zwischensparrendämmung und Aufdachdämmung auf Stand gebracht. Nun geht es an die Entscheidung, welche Systeme für die Außenisolierung die richtigen wären. Ich habe 24er Bimsmauerwerk, der Keller wird von außen mit isoliert. Durch die Vorbaurollläden die Unterputzkästen haben, bin ich in der Dicke nicht flexibel - es müssen 160er Platten sein. Nun ist die Frage welches System und reichen 035? oder gar 040? Je nach Material? 

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Geht man von schwach dämmendem Bimsmauerwerk aus, muss der Wärmedämmstoff schon eine Mindestdicke von 160 mm, Wärmeleitgruppe 035, aufweisen, sofern auch bei dieser Maßnahme eine KFW-Förderung angestrebt wird. Die gesetzlich einzuhaltende Mindestdicke (Energieeinsparverordnung) beträgt dagegen nur etwa 130 mm (WLG 035). Für die Dämmung kommen u.a. Schaumpolystyrol-Platten (auch in der WLG 032 verfügbar) und Mineralwolle-Platten (WLG 035) in Frage. Bei Holzfaserdämmplatten liegt die Wärmeleitfähigkeit bei 045, was einen stärkeren Aufbau erfordert (mit KfW-Förderung ca. 200 mm, ohne KfW-Förderung ca. 160 mm). Alle erwähnten Dämmstoffe werden bei einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) auf die vorhandene Wand geklebt und ggf. noch zusätzlich verdübelt. Dies hängt von der Putzfestigkeit und der Windlast (auch Höhe des Gebäudes) ab. Der Dämmstoff wird anschließend mit einem Grundputz (gewebearmiert) überzogen, bevor der Deck- bzw. Edelputz aufgebracht wird. Der Putzaufbau hat keinen Einfluss auf die wärmedämmende Wirkung. Eine andere Möglichkeit besteht in der Wärmedämmung mit hinterlüfteter Fassade. Auch hierbei ist der Dämmstoff hinterlüftungsfrei auf die zu dämmende Wand zu montieren, bevor hinterlüftete Wetterschutzelemente angebracht werden. Diese Art der Dämmung hat jedoch keine Verbesserung des Dämmwertes (gegenüber WDVS) zur Folge.

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