Ich habe ein Haus Baujahr 1973 Jahren gekauft, der Dachaufbau ist Betondachziegel auf Lattung, dann laut Baubeschreibung Spannpappe auf Sparren. Die Pappe ist zum Teil großflächig eingerissen und soll abgedichtet werden. Sie besteht m. E. aus Bitumen-/Teer-getränkter Pappe, verstärkt mit innen liegenden, gitterförmigen dünnen Kunststofffäden. Wie soll die Dichtigkeit wieder hergestellt werden, da ein Dachausbau erfolgen soll?
Jedes Steildach benötigt eine Ebene, auf der Feuchtigkeit unterhalb der eigentlichen Dacheindeckung in die Dachrinne / Dachentwässerung geführt wird. Anfallende Feuchtigkeit ist Niederschlag, der vom Wind unter die Dacheindeckung getrieben wird, aber auch Kondenswasser, dass sich unter den Dachsteinen bzw. –pfannen bildet. Bei Ihrem Dach übernimmt die bituminierte Pappe diese Funktion. Da diese großflächig eingerissen ist, kann die Pappe diese Funktion nicht mehr wirklich übernehmen. Da Sie eh planen, das Dachgeschoss auszubauen, wäre es aus meiner Sicht am einfachsten das Dach abzudecken, die alte Pappe komplett zu entsorgen und eine neue Unterdachbahn aufzubringen. Zuvor könnte man eine zukunftsfähige Dämmung des Daches vornehmen, eine Kombination aus Zwischensparren- und Aufdachdämmung. Dann wären auch die neuen Räume nach dem Ausbau gleich gut gedämmt. Die bestehende Pappe stückweise zu flicken, ginge natürlich auch, aber dann laufen Sie Gefahr, dass man nicht alle Fehlstellen erwischt und das sich an den Flickstellen das Wasser sammelt anstatt in Richtung Dachrinne zu laufen.
Auch wenn die vorgeschlagene Variante eine umfangreiche Baumaßnahme ist: Bei einem bevorstehenden Dachausbau sollten Sie immer daran denken, dass der Aufwand bei evtl. auftretenden Schäden bedingt durch die Variante „Flicken“ noch erheblich größer sein wird. Sie sollten auf jeden Fall den Rat eines Zimmermanns oder Dachdeckers vor Ort einholen.