Wir haben einen ungedämmten Dachboden. Die oberste Geschossdecke ist gedämmt. Der Kniestock im 1. OG ist bei 80 cm, das heißt, die Dachschräge beginnt im 1. OG. Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Dachboden entsprechen nahezu den Werten im Außenbereich (ca. 3 Grad wärmer im Winter). Oberhalb der Dämmung ist eine Holzverschalung (Bretter sind sehr dicht verlegt), darüber dann Folie mit Poren (Baujahr des Hauses 2008, also definitiv keine Dachpappe), dann Dachlattung und dann Dachziegel. Wenn es sehr kalt wird, ist die Temperatur im Dachboden auch schon mal leicht im Minusbereich. Dann kondensiert das Wasser im Übergang von der Dämmung zum ungedämmten Bereich. Die Dachverschalung ist dann feucht (man sieht Kristalle) und auch die Dämmung wird etwas feucht. Über die Jahre wurde die Dachverschalung schwarz, das dürfte Blauschimmel sein. Im Dachboden sind 2 Fenster, die wir stets gekippt haben. Seitdem ist es etwas besser, aber bei ganz niedrigen Temperaturen bleibt das Feuchtigkeitsproblem.
Über einen Erklärungsansatz würde ich mich sehr freuen.
Vermutlich gibt es keine oder eine undichte Dampfbremse unter dem gedämmten Dachboden. Aus diesem Grund gelangt feuchte Luft in die Konstruktion, die dann im Außenbereich der Dämmung kondensiert und bei sehr niedrigen Temperaturen auch gefriert. Durch die Unterspannbahn und die dicht verlegten Bohlen (weniger als 1 bis 2 cm Abstand) kann die Feuchtigkeit dann vermutlich nicht in ausreichendem Maße nach außen verschwinden.
Ohne den Aufbau und die Eigenschaften der einzelnen Materialien im Detail zu kennen, ist eine zuverlässige Antwort aus der Ferne leider nicht möglich. Diese bekommen Sie von einem Energieberater, der die Konstruktion vor Ort unter die Lupe nimmt. Der Experte untersucht dabei auch die Verfärbung am Holz. Ansprechpartner finden Sie in unserer Energieberater-Liste oder in der Datenbank des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes.