Unsere Doppelhaushälfte (Baujahr 1995) besitzt eine Zwischensparrendämmung (16cm stark, alukaschiert). Die hängt aber in einigen Feldern durch und zum Wandabschluss (Giebelseite) erscheint mir die Sache undicht; ebenso im Firstbereich. Kann ich die Alte Dämmung belassen und per Untersparrendämmung "aufstocken", oder muss alles Alte raus?
Zweite Frage: Die obere Geschossdecke (Boden des Dachgeschosses) ist gedämmt, aber nicht sonderlich dick (ich denke 8cm). Die Dämmung ist nur per Balkenlage abgedeckt. Was kann/muss ich da noch tun?
Dritte Frage: Im OG bestehen Dachschrägen, und die Räume werden immer Sommer schnell sehr warm: Muss ich die Schrägen auch öffnen und neu- oder nachdämmen?
In diesem Falle scheint es mir angebracht, sich das Dach einmal als Ganzes genauer zu betrachten. Ist eventuell geplant, das Dach in den kommenden Jahren neu einzudecken? Dann wäre dies die Gelegenheit, die Probleme, die in den drei Fragen angesprochen sind, gleich mit zu erledigen. Ist dies nicht geplant, empfehle ich zunächst einmal eine Thermografie machen zu lassen. Denn hierdurch ließe sich feststellen, ob die Zwischensparrendämmung (Frage 1) noch ihre Aufgabe erfüllt. Sollte die Thermografie ergeben, dass die Dämmung nicht mehr richtig funktioniert, sollte man sie komplett erneuern, um wieder eine homogene Dämmschicht zu erhalten.
Zur Frage 2, die Dämmung der oberen Geschossdecke: Man könnte natürlich die Dämmung noch verstärken und eine Dämmschicht noch zusätzlich auf die Balkenlage aufbringen – es gibt da verschiedene Varianten, die sofort auch wieder begehbar sind. Hier meine Frage: Haben Sie als Nutzer das Gefühl, dass im Winter die Wärme spürbar nach oben entweicht? Oder ist es in den Räumen unter der obersten Geschossdecke angenehm warm und relativ zugfrei? Wenn dies aus Ihrer Sicht gegeben ist, sollte man aus meiner Sicht aktuell nichts an der obersten Geschossdecke machen.
Zur Frage 3: Eine Dachschräge in bewohnten Räumen nachträglich zu dämmen, ist immer eine Herausforderung. Entweder muss man mit relativ viel Aufwand von außen ans Dach oder man geht von innen an die Sache ran und hat dann die Baustelle in der Wohnung. Zur Verbesserung des Wohnklimas gerade im Sommer sollten Sie die Dachschrägen nachträglich dämmen. Wenn Sie sich dazu entschließen, Ihr Dach mittels einer Thermografie untersuchen zu lassen, kann man in diesem Zusammenhang auch gleich sehen, wie gut die Dämmung im Bereich der bewohnten Räume unterm Dach ist. Sie sollten auf alle Fälle noch den Rat eines Fachmannes – Dachdecker, Zimmermann – vor Ort einholen.