Ich bin 15 Jahre alt und gehe auf ein Neusser Gymnasium. Ich bin in der Bau AG und wir beschäftigen uns im Moment mit der Thematik der Dachsanierung. In den vergangenen Unterrichtsstunden haben sich mir zwei Fragen aufgetan, welche mir mein Lehrer nicht beantworten konnte und so bitte ich Sie um Hilfe.
Zunächst verstehe ich nicht, warum bei einer hinterlüfteten Wärmedämmung in einem Steildach grundsätzlich keine diffusionsoffene Unterspannbahn verwendet werden muss. Und, wenn bei einem Steildach die Verwendung diffusionsdichter Unterspannbahnen problematisch ist, warum verzichtet man nicht einfach generell auf die Unterspannbahn?
Ist im Aufbau der Dachdämmung eine Hinterlüftung vorhanden, befindet sich diese auf der Innenseite - zwischen Dämmung und Unterspannbahn. Tritt Feuchtigkeit in die Konstruktion ein, kann diese durch den Luftspalt entweichen. Sie muss nicht durch die Unterspannbahn diffundieren können, weshalb diese nicht diffusionsoffen sein muss.
Ohne Hinterlüftung ist das nicht möglich. Eventuell eingetretene Feuchtigkeit gelangt dabei nur über die Eindeckung nach außen. Aus diesem Grund muss die Unterspannbahn in solch einem Fall diffusionsoffen sein. Bei einer Sanierung kommen auch feuchtevariable Dampfsperren zum Einsatz, wenn die Unterspannbahn nicht diffusionsoffen ist. Auf diese Weise kann eingetretene Feuchtigkeit in der warmen Jahreszeit nach innen austrocknen.
Moderne Unterspann- bzw. Unterdeckbahnen sind für die besonderen Anforderungen gerüstet und in der Regel diffusionsoffen. Ganz allgemein hat die Schicht die Aufgabe, Schnee oder Regen, der vom Wind unter die Dacheindeckung gedrückt wird, nach unten abzuleiten. Sie ist also besonders wichtig, um ein Steildach vor Feuchte von außen zu schützen.