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Expertenrat

Wie kann ich die bestehende Dachdämmung richtig nachbessern?

Frage von Manfred S. am 07.12.2024 

Die seit 45 Jahren bestehende Dachdämmung soll verbessert werden. Die bestehende Dachdämmung ist eine Holzdecke aus Nut-Feder auf Sparren verlegt, 100 mm Styropor, Dachpappe, Luftlattung und Dachdeckung. Die Holzdecke fungiert als Dampfsperre.

Geplant ist, die bestehende Dachdämmung zu belassen und eine Zwischensparrendämmung hinzuzufügen, mit Sichtfläche, Luftlattung, Unterspannbahn und Dämmmaterial 180 mm Steinwolle zwischen den Sparren.

Bin ich mit meiner Vorstellung auf dem richtigen Weg, was ist bei der Auswahl der Unterspannbahn zu beachten oder gibt es Probleme mit der vorhandenen Holzdecke?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Zunächst ist der Zustand der bestehenden Dämmebene zu prüfen. Denn die Nut-Feder-Decke ist nicht als Dampfbremse geeignet. Sie lässt Wasserdampf hindurch, der dann an der Innenseite der Dachpappe kondensieren kann. Unterstützung bekommen Sie dabei von einem Energieberater oder einem Fachhandwerker aus Ihrer Region.

Die Zwischensparrendämmung können Sie wie gewünscht ausführen. Hier bringen Sie zunächst den Dämmstoff vollflächig in den Sparrenzwischenräumen ein. Anschließend montieren Sie eine Dampfsperre, die im besten Fall über feuchtevariable Eigenschaften verfügt. Auf diese Weise kann eventuell eingedrungene Feuchtigkeit an den Raum zurücktrocknen. Unter der luftdichten Ebene folgt eine Lattung, an der Sie die neue Decke befestigen. Im Bereich der Lattung entsteht auf diese Weise eine Installationsebene, in der Sie Kabel etc. verziehen können, ohne die Folie durchstoßen zu müssen.

Wichtig für die Funktion der Konstruktion ist, dass Sie die Folie dicht verlegen und auch an angrenzenden Bauteilen nach Herstellervorgabe abdichten. Sinnvoll ist zudem ein Dichtigkeitstest, mit dem Sie Fehler bereits in der Bauphase feststellen und beheben können.

Unser Tipp: Wir empfehlen, die Konstruktion mit einem Energieberater aus Ihrer Region zu besprechen. Dieser prüft die örtlichen Gegebenheiten und dimensioniert die einzelnen Bauteile optimal. Aus der Ferne ist das leider nicht möglich.

Übrigens: Abhängig vom Zustand und von der Qualität der vorhandenen Dämmung erreichen Sie mit dieser Maßnahme unter Umständen einen U-Wert von 0,14 W/m²K. Ist das der Fall, können Sie eine Förderung für die Dachdämmung beantragen. Diese bekommen Sie auch bei der Umsetzung in Eigenleistung. Wie Sie die Mittel richtig beantragen, erklären wir im Beitrag "BAFA-Förderung richtig beantragen - so geht's".

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dacharbeiten.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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