Wir sanieren momentan unser Haus aus dem Jahre 1936. Wir haben ein Dachgeschoss mit teilweise Dachschrägen und darüber einen Spitzboden. In den Dachschrägen sind 18 cm Mineralwolle angebracht. Wir müssen jetzt aber die Dampfbremse erneuern und fragen uns, wie wir diese am besten verlegen. An sich denken wir darüber nach, die Dampfbremse im Dachgeschoss (Schrägen + Dachgeschossdecke) zu verlegen und eine dichte Luke einzubauen. Davon erhoffen wir uns, dass so gut wie keine Feuchtigkeit in den zwar gedämmten, aber an sich kälteren Spitzbogen gelangt.
Frage ist nun, wie wir den Spitzboden dann nutzen können. Können wir ihn trotzdem als Art Hobbyraum gelegentlich in der Woche nutzen? Können wir ihn bei Bedarf heizen? Und sollten wir dort oben dann auch eine Dampfbremse anbringen oder würden sich die beiden getrennten Hüllen behindern?
Wir möchten außerdem eine Dämmung in die Holzbalkendecke des Spitzbodens einbringen, um nicht zu viel Wärme nach oben abzugeben. Oder wäre es besser, den Spitzboden mit in die thermische Hülle aufzunehmen – sprich, die Dampfbremse komplett an den Dachschrägen zu verlegen und nicht an der Decke des Dachgeschosses?
Beides ist möglich. Sie können das Dach komplett mit einer Dampfbremsfolie beschichten – die Folie aber auch nur an den Schrägen im Wohnbereich und an der Decke zum Spitzboden anbringen. Entscheidend ist hier die geplante Nutzung.
Planen Sie, den Spitzboden öfter zu nutzen und zu beheizen, ist aus energetischer Sicht eine durchgehende Dachdämmung mit Abdichtung sinnvoller. Denn dann sinkt der Energieverbrauch und sie verlieren weniger Wärme über die Dachflächen.
Bleibt es bei der gelegentlichen Nutzung, bietet sich die Abdichtung der Bauteile zum Wohnbereich an. Auch die Dämmung der obersten Geschossdecke ist dann zu empfehlen, um den Wärmeverlust aus den beheizten Räumen heraus zu reduzieren.
Für die Beheizung des Dachgeschosses bietet sich dann eine Strahlungsheizung wie die elektrische Infrarotheizung an. Diese hat hier einige Vorteile: Sie ist günstig in der Anschaffung und lässt sich einfach installieren. Die Heizplatten erwärmen den beschienenen Bereich sofort, auch wenn die Luft noch kühler bleibt. Sie schaffen eine hohe Behaglichkeit, benötigen dafür aber weniger Energie als eine konventionelle Konvektionsheizung mit Heizkörpern.
Eine Entscheidungshilfe:
Unser Tipp: Ziehen Sie einen Energieberater aus Ihrer Region zurate. Der Experte prüft die örtlichen Gegebenheiten. Er nimmt Ihre Wünsche auf und empfiehlt dann individuell das für Sie am besten geeignete Vorgehen. Denken Sie daran, für die Dämmung der obersten Geschossdecke auch eine Förderung zu beantragen. Im Beitrag "BAFA-Förderung richtig beantragen - so geht's" erklären wir, wie das richtig funktioniert. Benötigen Sie Unterstützung? Dann empfehlen wir Ihnen eine Online-Energieberatung mit unseren Energie-Effizienz- und Förder-Experten.
Übrigens: Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dacharbeiten.