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Expertenrat

Wie funktioniert die Dachdämmung von innen?

Frage von Oliver R. am 18.02.2017 

Ich habe mir vor 3 Jahren ein Haus gekauft, das von 1963 / 64  sein soll. An diesem Haus ist nicht mehr viel gemacht worden und ich wollte das Dach von innen dämmen. Was muss ich beachten, wenn ich dieses selber machen möchte? 

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Geht es um die Dachdämmung von innen, haben Sie generell zwei Möglichkeiten.


Die Erste ist die Zwischensparrendämmung. Dabei wird die neue Dämmung in die vorhandenen Sparrenzwischenräume eingebracht. Nach unten wird die Dämmung dann durch eine Dampfbremse abgeschlossen. Diese ist auf die Sparren zu tackern, wobei die Montagestellen mit speziellem Klebeband überklebt werden. Günstig ist hier zum Beispiel eine feuchtevariable Dampfbremse. Diese ändert ihre Eigenschaften je nach Temperatur und sorgt für ein hohes Rücktrocknungspotenzial. Das heißt, dass Feuchtigkeit, die im Winter in die Dämmung gelangt ist, im Frühjahr wieder austrocknen kann. Generell muss bei der Maßnahme der EnEV-Anforderungswert von 0,24 W/m²K eingehalten werden. Mit Dämmmaterialien der Wärmeleitgruppe 035 könnte dabei eine Stärke von 20 cm ausreichen. Wie stark die Dämmung sein muss, hängt generell vom Aufbau des vorhandenen Daches ab.

Weiterführende Informationen zur Zwischensparrendämmung finden Sie in der Rubrik "Zwischensparrendämmung".

Eine Alternative zur Zwischensparrendämmung ist die Untersparrendämmung. Dabei werden neue Dämmplatten unter den vorhandenen Sparren angebracht und zum Raum hin mit einer Dampfbremse belegt. Entspricht die Dämmung der Wärmeleitgruppe 035, genügt hier bereits eine Stärke von 14 bis 15 Zentimetern, um den Anforderungswer der EnEV einzuhalten. Während die freie Höhe im Dachraum bei der Zwischensparrendämmung größer ist, kann die Untersparrendämmung viel Platz rauben. Eine ideale Lösung ist oft die Kombination beider Dämmmöglichkeiten.

Weiterführende Informationen zur Untersparrendämmung finden Sie in der Rubrik "Untersparrendämmung".

Mit der Dämmung von mehr als einem Drittel der Dachfläche muss im Einfamilienhaus auch ein Lüftungskonzept erstellt werden. Dabei wird geprüft, ob auch nach der Sanierungsmaßnahme noch ausreichend Außenluft durch das Gebäude zirkuliert oder ob lüftungstechnische Maßnahmen zu treffen sind.

In jedem Fall empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater aus Ihrer Nähe. Denn der kann die vorhandene Konstruktion untersuchen und die nötigen Hinweise geben, damit Feuchtprobleme ausbleiben. Aus der Ferne ist das leider nur schwer möglich. Einen Berater finden Sie zum Beispiel in der Energieberater-Suche.

Über das KfW-Programm 430 "Energieeffizient Sanieren – Investitions­zuschuss" profitieren Sie außerdem von hohen Zuschüssen. Selbst bei der Dämmung in Eigenregie erhalten Sie dabei 10 Prozent der Materialkosten erstattet. Voraussetzung dafür ist, dass die Förderung noch vor dem Beginn der Arbeiten zusammen mit einem Energieberater beantragt wird. Nach Fertigstellung der Arbeiten muss dieser außerdem deren ordentliche Durchführung bestätigen. Einen Partner aus Ihrer Region finden Sie dabei zum Beispiel in der Energie-Effizienz-Experten-Liste für Förderprogramme des Bundes.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Kategorie "Dachdämmung"

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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