Wir wollen unter anderem das Dach unseres Einfamilienhauses von '56 dämmen und uns liegen jetzt von zwei Dachdeckern unterschiedliche Dämmmöglichkeiten vor. Ausgangslage sind 12 cm hohe Sparren. Die Dämmung soll als Zwischensparrendämmung erfolgen.
Der eine schlägt Klemmfilz 12 cm WLG 035 mit Dampfsperre und Unterdeckbahn vor. Der andere würde eine Aufdopplung des Rahmens auf 20 cm vornehmen und mit 20 cm WLG 035 Dämmung arbeiten. Statt der Unterdeckbahn würde er Steico Holzfaserplatten nutzen, wegen der wasserabweisenden Eigenschaft.
Beide wirken professionell und kompetent, widersprechen sich aber in der Hinsicht. Was wäre der bessere Aufbau und auch ratsam in Bezug auf Dicke der Dämmung und warum?
Welche Variante besser bzw. zu empfehlen ist, hängt von der Ausgangssituation ab. Ist der Dachraum selbst unbeheizt und die oberste Geschossdecke erfüllt bereits Anforderungen an den Mindestwärmeschutz, kommt Variante 1 infrage. Denn hier bestehen keine gesetzlichen Anforderungen an die Dachdämmung. Sie erreichen einen U-Wert von 0,37 W/m²K oder besser und verbessern den Wärmeschutz.
Aus energetischer Sicht ist Variante zwei besser. Mit dieser erreichen Sie einen U-Wert von 0,24 W/m²K oder besser und erfüllen damit die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Die Holzfaserplatten auf den Sparren schaffen einen zusätzlichen Wärmeschutz. Sie verzögern die Aufheizung des Dachraumes im Sommer und bieten auch konstruktiv einige Vorteile (wasserabweisend, diffusionsoffen, stabil). Soll das Dach ohnehin neu eingedeckt werden, ist das die bessere Lösung. Alternativ können Sie hier aber auch auf eine konventionelle Unterspannbahn setzen. Letztere lässt sich ohne Neueindeckung des Daches teilweise auch von innen nachrüsten.
Unser Tipp: Lassen Sie sich schon vor der Ausführung bestätigen, dass die Dachdämmung den gesetzlichen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes entspricht.