Die Dachgeschoßwohnung wird derzeit renoviert. Unser Haus ist Baujahr 1970 und recht hellhörig. Der Bodenbelag soll neu verlegt werden. Wir haben Stahlträger mit Hochblocksteine/Wackensteine als Rohboden anschl. Mineralwolle und 5-6 cm Estrich. Dieser Estrich wurde damals ohne Randstreifen verlegt; lediglich das schwarze Tonpapier wurde an der Wand hochverlegt. Vorgesehen ist nun eine nachträgliche Trennung des Estrichs von der Wand sowie Tür, die vorhandenen Risse mit Harz zu verschließen und anschl. einen Randstreifen zu verlegen und den restl. Schlitz auszugießen. Was halten Sie davon. Besteht die Gefahr, dass durch Belastung (Schrank) der Estrich dann sogar brechen kann? Was würden Sie an unserer Stelle machen? Welchen Bodenbelag würden Sie uns empfehlen - bei geringer Höhe?
Die nachträgliche Trennung des Estrichs von der Wand ist eine sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Schalldämmung. Sie führt nicht zu einer Minderung der Belastungsfähigkeit des Estrichs, sofern für diesen Vorgang geeignetes Werkzeug Verwendung findet (Trennschleifer). Daher sehe ich keine Gefahr der zusätzlichen Rissbildung oder eine Bruchgefahr, wenn der herausgetrennte Streifen nicht allzu breit ist. Ob die Maßnahme Ihren Vorstellungen zur Minderung der Schallübertragung gerecht wird, hängt aber auch von der Funktionsfähigkeit der Mineralwolle als Trittschalldämmung ab. Estrichmörtel darf an keiner Stelle eine Verbindung mit der Rohdecke bzw. der Wand haben. Das bedeutet, dass auch der nachträgliche Verguss zu keiner neuen Verbindung führen darf (Trennfolie oberhalb der Mineralwolle). Auch bei den Durchdringungen (Heizungsrohre, Abwasser) darf es keine Verbindung zwischen Rohrleitung, Estrich und Rohdecke geben. Das wird manchmal vergessen. Bodenbeläge sind sicher Geschmackssache. Unter akustischen Gesichtspunkten und optimaler Behaglichkeit würde ich jedoch eher zu einem vergleichsweise weichen Belag raten, z.B. zu textilen Belägen.