Wir überlegen derzeit die Umsetzung einer Fassadendämmung. Das Haus ist BJ 1994 und die Wände haben entweder durchgängig einen U-Wert von 0,35 oder 0,47 (ist aus Bauunterlagen nicht eindeutig verifizierbar, haben selber damals nicht gebaut). Ungeachtet dessen grenzt das Haus stark an Nachbargebäude an, sodass nur die Vorder- und Rückseite gedämmt werden können, die Seitenwände aber nicht. Inwieweit wäre eine Dämmung von 2 der 4 Seiten kritisch zu sehen bzw. welche Pferdefüße hätte dies?
Wir streben einen U-Wert nach Dämmung von 0,25 W/m²K an. Ich frage, weil die Unterschiede der Wände dann mindestens einen U-Wert von 0,1 W/m²K sein werden und die Sorge ist, dass das Haus energetisch aus dem Gleichgewicht gerät. Könnte die (gesamte) Wärme dann in Richtung der schwächer gedämmten Bauteile wandern? Schimmel an diesen schwachen Wänden bzw. in den Ecken? Andere Themen, die zu beachten sein könnten?
Wie viel Wärme durch die Außenbauteile eines Gebäudes strömt, hängt von der energetischen Qualität der einzelnen Bauteile ab. Steigt diese zum Beispiel an der Vorder- und Rückseite, sinken die Wärmeverluste hier. Zu den Seiten hin verändert sich jedoch nichts. Das heißt, dass das Schimmelrisiko in aller Regel nicht steigt - eine Dämmung an nur zwei Seiten der Fassade ist möglich und in aller Regel auch sinnvoll.
Möchten Sie die Situation auch an den Seiten verbessern, können Sie über eine kapillaraktive Innendämmung nachdenken. Fachgerecht ausgeführt, ist diese schimmeltechnisch sehr sicher. Denn die Dämmung ist diffusionsoffen. Sie nimmt anfallende Feuchtigkeit auf, puffert diese und gibt Sie dann zeitversetzt an den Raum ab, wenn die Bedingungen günstig sind.
Da eine zuverlässige Einschätzung aus der Ferne nicht möglich ist, empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Energieberater aus Ihrer Region. Angebote von Handwerkern aus Ihrer Umgebung bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dämmarbeiten.