Wir besitzen ein Wochenend-Holzhaus am See, das 1960 gebaut wurde. Es wird nur in der Sommersaison benutzt. Das Haus steht am Hang, sodass im Hochsommer für ca. 8h die Sonne einfällt. Im Winter wird das Haus nicht benutzt. Es liegt dann im Vollschatten. In der Wintersaison ist es dadurch recht feucht. Die Außenwand besteht aus einer Brettlage mit Nut & Feder, dann Balken. Außerdem gibt es ein Spitzdach mit Dachpappe und 30 cm Dachüberstand.
Wir würden dieses Haus gerne im Obergeschoss unter dem Dach und an den Seitenwänden dämmen, um die Saison mit Übernachtung etwas auszudehnen. Welche Dämmart bietet sich an? Würden Sie zwischen Dämmstoff und Holzbrettern unter der Dachpappe hinterlüften oder lieber gar keine Luftbewegung zulassen?
Die Wärmedämmung eines Hauses hat nur Sinn, wenn das Gebäude auch beheizt wird bzw. werden kann. Durch die Wärmedämmung wird der „Abfluss“ von eingebrachter Wärme nach außen gebremst. Eine Zufluss von Wärme wäre auch gegeben, wenn nach Süden zeigende Fenster auch besonnt würden.
Das ist aber, wie sie schreiben, im Winter nicht gegeben.
Der in der Übergangszeit mögliche Zufluss von Wärme kann anhand der Lage des Hauses, der Fensterrichtungen und der Fensterqualität berechnet werden. Ob sich bei ihnen ein positiver Ertrag einstellt, kann nur eine Modellrechnung, die durch ein Ingenieur-/Architekturbüro erstellt wird, zeigen. Sollte sich ein positiver Ertrag ergeben, und besteht die Möglichkeit einer Zuheizung, ist eine Wärmedämmung zur Verlängerung der Saison sinnvoll. Eine zusätzliche Wärmedämmung ist allerdings auch im Sommer von Vorteil, da hiermit die starke Aufheizung eines leichten Holzhauses verringert wird.
Als Wärmedämmstoff empfehle ich schwere, dichte Dämmstoffe, wie z.B.Holzfaserdämmstoffe (eingeblasen oder als Platten verlegt), die eine ausgezeichnete Dämpfung der Aufheizgeschwindigkeit im Sommer besitzen und die im Winter für ein gutes thermisches Beharrungsvermögen sorgen (Speichermasse).
Ob die gedämmte Konstruktion belüftet werden muss oder nicht, kann aus der Ferne nicht bestimmt werden und sollte die Inaugenscheinnahme des Hauses durch einen Experten ergeben. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Wasserdampfdurchlässigkeit und Luftdichtheit der bestehenden Konstruktion (Teerpappe, Anstriche) und die erreichbaren Eigenschaften nach der Dämmmaßnahme.