Wir haben einen Altbau gekauft und werden auch die Elektroinstallationen komplett sanieren. Vom Vorbesitzer wurde uns gesagt, dass die derzeitige Leitung zum Hausanschluss noch zwei 110 Volt Leitungen sind, die in Zukunft mal auf eine Leitung umgestellt werden soll. Was müssen wir denn jetzt bei der Verlegung neuer Leitungen beachten?
Sie haben offensichtlich ein Haus gekauft, dass aus einem alten 3 x 220 V-System (oder auch 2 x 220 Volt-System) versorgt wird. Diese nur noch sehr seltenen Gebiete der öffentlichen Stromversorgung werden von den Netzbetreibern im allgemeinen nach und nach auf das heute übliche 230/400 V-System umgestellt.
Bei Neuinstallationen von Gebäuden, die aus einem solchen alten Stromversorgungsnetz versorgt werden, werden die Elektroinstallationen im Allgemeinen so wie heute üblich errichtet. Der Netzbetreiber sorgt dann durch einen sogenannten "Anpassungstransformator" dafür, dass das alte öffentliche Stromversorgungsnetz mit der neuen Elektroinstallation im Gebäude in jeder Hinsicht funktioniert. Dieser Transformator wird vom Netzbetreiber entweder kostenfrei beigestellt oder gegen eine geringe Gebühr vermietet.
Bietet der örtlich zuständige Netzbetreiber diese Dienstleistung nicht an, so kann der Hauseigentümer entweder auf eigene Kosten einen solche Anpassungstransformator beschaffen oder er muss die Elektroinstallation so ausführen lassen, dass diese auf die gegebenen Netzbesonderheiten abgestimmt ist und sicher funktioniert. Das gilt insbesondere für den Überstrom- und Personenschutz. Die Schutzeinrichtungen müssen in Bezug auf das Netzsystem sowie die Spannungsverhältnisse richtig ausgewählt sein.
Es ist zu empfehlen, sich in Bezug auf die Ausführung der Elektroinstallation vom örtlich zuständigen Netzbetreiber beraten zu lassen und sich an eine Elektroinstallationsfirma zu wenden, die Erfahrungen mit Elektroinstallationen in 3 x 220 Volt-Netzgebieten hat.