Wir kaufen bald ein Haus und dort liegen im Wohnzimmer Fliesen. Das gesamte Haus wird per Erdwärmepumpe und Fußbodenheizung geheizt. Nun ist die Frage, welchen Fußbodenbelag man auf die Fliesen legen kann, damit noch Wärme durch Fliesen und neuen Belag durchdringt? Ich denke Laminat oder Parkett ist ungünstig, Oder? Aber wie wäre es mit PVC? Oder ist es ratsam die Fliesen alle rauszuhauen und komplett neu zu verlegen?
Die erforderliche Wärmeleistung einer Fußbodenheizung ist in der Regel in Abhängigkeit des Fußbodenaufbaus berechnet worden. Daher ist der Fußbodenbelag nicht so einfach austauschbar. Steinzeug bzw. Fliesen haben eine geringe Wärmedämmung, so dass die Wärmeleitung zur Bodenoberfläche im Gegensatz zu den anderen erwähnten Bodenbelägen kaum behindert wird. Wenn bei Modernisierungsmaßnahmen jedoch Verbesserungen des baulichen Wärmeschutzes vorgenommen wurden (z.B. neue Fenster, Außenwandwärmedämmung) liegt die nach den Maßnahmen benötigte Wärmeleistung der Heizung unterhalb der projektierten Leistungswerte. In diesem Fall kann man die von Ihnen in Erwägung gezogenen Beläge ggf. einsetzen, ohne eine kalte Wohnung befürchten zu müssen.
Genaueres ergibt eine Ist-Wärmebedarfsrechnung. Lassen Sie sich diese Bedarfsrechnung von einem Ingenieurbüro für Heizung machen. Die Ingenieure werden Sie auch darauf aufmerksam machen, welchen Einfluss der jeweilige Belag auf die Geschwindigkeit der Raumerwärmung und ggf. auf Entwicklung der Heizkosten haben kann. Die Ursache für höhere Heizkosten liegt darin begründet, dass jeder schlecht wärmeleitende Bodenbelag eine Erhöhung der Heizwassertemperatur erfordert. Dies jedoch verschlechtert in jedem Falle die Jahresarbeitszahl (Energieeffizienz) Ihrer Erdwärmepumpe, was eine Erhöhung der Stromkosten nach sich zieht.