Bisher Altbau BJr 1900 Fachwerk mit Holzaußenverkleidung. Ist hier eine Dämmung mit Hanf möglich mit anschließender Holzverkleidung?
Ohne Inaugenscheinnahme ist eine abschließende Aussage zur Einsatzfähigkeit eines Dämmstoffes nicht möglich. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der von Ihnen wiedergegebene Wandaufbau auch gut mit einer außen angebrachten Hanfdämmung funktioniert. Nach einer Demontage der vorhanden Holzverkleidung kann man sich erst ein Bild über den Zustand der äußeren Fachwerkseite machen. Ist die Fachwerkwand geputzt und sitzt der Putz noch fest, kann man sofort weiter machen. Lose Putzstellen sollten jedoch abgeschlagen und erneuert werden. Ist die Fachwerkwand nicht geputzt, sollte ein faserarmierter Grundputz aufgezogen werden, der die erforderliche Luftdichtheit der Konstruktion herstellt.
Bei einer Außenwanddämmung mit Hanf wird der Dämmstoff nicht angeklebt. Es wird also eine Rahmen-Stützkonstruktion benötigt. Dazu werden spezielle, wärmebrückenarme Halteprofile aus Holz an die Fachwerkwand angeschraubt. Die Hanfmatten, die es für die Außendämmung bis 200 mm Stärke gibt, werden anschließend zwischen die Halteprofile eingepasst. Dabei ist auf passgenauen Sitz der mit einem leichten Übermaß geschnittenen Matten zu achten. Danach werden über die Oberfläche Holzfaserdämmplatten oder eine speziell diffusionsoffene Unterspannbahn montiert. Abschließend erfolgt die Montage einer Konterlattung (Belüftungsebene!) sowie, je nach gewünschter Verlaufsrichtung der neuen Holverschalung, noch die Montage der Traglattung. Alles in allem ist dies eine recht aufwändige, aber bauphysikalisch einwandfreie Konstruktion.