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Expertenrat

Kommt es zu Problemen, wenn der Keller nicht gedämmt ist und die Fenster im Obergeschoss zu gut sind?

Frage von Hendryk J. am 10.08.2022 

Wir haben ein Haus aus den 60-Ern erstanden und sind gerade dabei, energetisch zu sanieren: 24er Hochlochziegelmauerwerk wird mit 12 cm WDVS verkleidet, zusätzlich haben wir alle Fenster (bis auf den Keller) getauscht. Die Fenster sind 3-fach verglast. Das Dach bzw. die Decke zwischen Obergeschoss und Dachboden ist mit einer Einblasdämmung gedämmt.

1. Die Dämmung der Fassade geht bis zu dem Klinkersockel, sodass alle Wohnräume mit WDVS gedämmt sind, der Keller (nicht beheizt, Kellerdecke nicht gedämmt) soll nicht von außen gedämmt werden. Ist das so problemlos machbar?

2. Die Gaubenfenster (an den Gauben ist sonst nichts verändert worden, konstruktiv noch aus den 60ern) hatte ich eigentlich geplant, mit einer 2-fach Verglasung auszuführen, damit die U-Werte zueinander passen. Nun sind jedoch 3-fach verglaste Fenster eingebaut worden. Droht hier nun Schimmelgefahr?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Im Keller ist das machbar. Um Wärmebrücken zu vermeiden, ist es jedoch ratsam, die Fassade bis etwa 30 cm unter die Kellerdecke zu dämmen. Anschließend können Sie die Kellerdecke selbst mit einer Dämmung versehen. Auf diese Weise geht über den Bereich der Decke weniger Wärme verloren. Die Oberflächen im Innenbereich bleiben wärmer und die Schimmelgefahr sinkt zunehmend.

Ob der Einbau effizienter Fenster im Bereich der Gauben problematisch ist, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Das hängt grundsätzlich davon ab, wie das Gebäude aufgebaut und beschaffen ist. Bleibt die Luftfeuchtigkeit bei etwa 50 bis 55 Prozent, besteht in der Regel keine Schimmelgefahr - auch bei zu guten Fenstern nicht.

Übersteigt die relative Feuchtigkeit der Raumluft diesen Wert häufiger, kann es in Abhängigkeit vom U-Wert der Gaubenwände zur Kondensation kommen. Bei 60 Prozent relativer Feuchte und 20 Grad Celsius Raumlufttemperatur passiert das zum Beispiel, wenn die Oberfläche der Gaubenwand eine Temperatur von 12 bis 13 Grad Celsius unterschreitet.

Besteht Feuchte- bzw. Schimmelgefahr, hilft das richtige Lüften. Viel Sicherheit bietet dabei eine dezentrale Lüftungsanlage, die automatisch für den richtigen Luftwechsel sorgt. Ob diese nötig ist, zeigt das Lüftungskonzept nach DIN 1946 Teil 6, das ein Energieberater aus Ihrer Region für Sie erstellt.

Haben Sie bereits Fördermittel für die geplant beantragt? Wenn nicht, empfehlen wir Ihnen den Steuerbonus für die Sanierung, den Sie auch nachträglich nutzen können.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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