Ich möchte ein Fertighaus aus den 70ern von innen aufdämmen. Der Aufbau ist von Außen her: 8 mm Asbestzementplatte, 21 mm Luft durch Abstandhalter, 13 mm Spanplatte, 90 mm Fasermatten Dämmung und zuletzt wieder eine 13 mm Spanplatte.
Ich würde gerne die innere Spanplatte entfernen und dann aufdämmen. Wie viel mm sind sinnvoll? Dann auf die Dämmung OSB-Platten mit Nut und Feder sowie Dampfbremse. Dann nochmal Lattung für Elektrik und davor Rigips. Ist das so machbar?
Der beschriebene Aufbau funktioniert und bietet bei fachgerechter Ausführung ausreichend Schutz vor Feuchtigkeit. Achten Sie beim Anbringen der Dampfbremse darauf, diese an den angrenzenden Bauteilen dicht anzubinden. Wählen Sie dazu die vom Hersteller empfohlenen Mittel bzw. Baustoffe. Achten Sie auch im Bereich von Steckdosen darauf, die Folie nicht zu durchstoßen und dichten alle Durchdringungen richtig ab. Alternativ können Sie die Wand in Ihrem Zustand belassen und innen eine kapillar aktive Innendämmung vorsetzen. Diese besteht zum Beispiel aus Calciumsilicat und bietet einen optimalen Feuchteschutz, erfordert allerdings eine höhere Schichtdicke.
Aktuell hat die Wand einen U-Wert von rund 0,4 W/m²K. Mit 60 mm extra (WLG 035) unterschreiten Sie den vom GEG geforderten U-Wert von 0,24 W/m²K. Mit 80 bis 100 mm (WLG 035) erreichen Sie einen U-Wert von 0,2 W/m²K oder besser und können sogar eine Förderung für die Fassadendämmung beantragen. Wie das funktioniert, erklären wir im Beitrag "BAFA-Förderung richtig beantragen - so geht's".
Wir empfehlen, das Vorhaben mit einem Energieberater aus Ihrer Region zu besprechen. Der Experte prüft den Aufbau und gibt an, welche Qualität die einzelnen Schichten (Dämmung, Dampfbremse) haben müssen. Außerdem gibt der Experte wertvolle Tipps zur fachgerechten Ausführung. Möchten Sie Fördermittel für die Sanierung beantragen, benötigen Sie den Energie-Effizienz-Experten ohnehin.
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