Wir haben ein 2016 erstelltes Haus mit einem 40 Grad Satteldach. Jetzt haben wir das Problem von Anfang an, dass in einem Sparrenfeld über der Nordseite vom Bad Feuchtigkeit an der Unterspannbahn entsteht und die Dämmung nass wird. Es ist nur in diesem einen Feld. Wir haben schon alles Mögliche probiert, die komplette Dampfbremse im Bad erneuert usw. Gutachter war auch da.
Wir bekommen das Problem nicht abgestellt. Einen Blower Door Test haben wir schon 2-mal durchgeführt - immer mit guten Werten. Es handelt sich um ein Kaltdach und die Kehlbalkendecke ist mit 22 cm Glaswolle gedämmt. Die Dachschrägen sind ebenfalls bis zur Unterspannbahn mit 22 cm Wolle gedämmt. Es handelt sich natürlich um eine diffusionsoffene Unterspannbahn.
Es muss wohl irgendwo warme Luft in das Feld gelangen, die dann dort kondensiert. Das Dunstrohr, was in diesem Sparrenfeld etwa 2 Meter weiter unten sitzt, ist auch vernünftig angeschlossen und eingebaut.
Jetzt meine Frage: Unser Dachdecker hat noch einen Vorschlag. Er möchte die Dämmung in diesem Feld von 22 cm auf 18 cm reduzieren und an der Unterspannbahn Entlüfter von der Firma Braas einbauen, damit die Luft dort besser zirkulieren und nach oben entweichen kann. Das sind solche Bleche, die zwischen die Unterspannbahn geklemmt werden. Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Ihre Frage ist sehr diffizil und aus der Ferne leider nur schwer zu beantworten. Können Sie uns Informationen zu den Eigenschaften der Bauteile zukommen lassen? Wichtig wären die Wärmeleitgruppe (Lambda-Wert) der Dämmung sowie die sd-Werte der Dampfbremse und der Unterspannbahn.
Stehen Ihnen die Informationen nicht zur Verfügung, können Sie einen weiteren Gutachter aus der Datenbank des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes e.V. damit beauftragen, das Problem vor Ort zu prüfen. Abhilfe schaffen Sie eventuell auch mit aktivem Lüften nach der Badnutzung oder mit einem dezentralen Lüfter, der feuchtegesteuert für einen ausreichend hohen Luftwechsel sorgt.
Bevor Sie einen weiteren Gutachter beauftragen, können Sie Feuchte- und Temperaturwerte vom Raum und der Umgebung dokumentieren. Diese lassen sich mit einem einfachen Hygrometer erfassen und helfen dabei, die Ursache für das Feuchteproblem zu finden.
Reduzieren Sie die Dämmung auf etwa 18 cm, kann es in ungünstigen Fällen (hohe Raumluftfeuchte und niedrige Außentemperatur) zur Kondensation von Wasser an der Innenseite/Raumseite der Dampfbremse kommen und die Decke wird feucht. Das sollten Sie von einem Energieberater vor Ort detailliert prüfen lassen, bevor Sie die Maßnahme beauftragen.