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Expertenrat

Hilft das Entfernen der Innendämmung gegen hohe Feuchtigkeit im Keller?

Frage von Monique J. am 27.01.2023 

Ich habe einen Bungalow aus den 70er-Jahren saniert und wärmegedämmt mit 14 cm Styropor. Die Innenwände sind auch gedämmt: in den 70er-Jahren gemacht, Material noch unbekannt.

Problem: Im Kellerbereich ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Soll ich die alte Innendämmung entfernen, damit das Haus besser „atmet“ - also die Innenfeuchtigkeit besser abgeführt wird?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

In aller Regel ist das Entfernen der Innendämmung nicht erforderlich. Gelangt die Feuchtigkeit nicht über Boden oder Erdreich berührende Wände in den Keller, sind niedrige Temperaturen häufig das Problem. Kühlt sich Luft ab, sinkt damit auch die Speicherfähigkeit für Wasserdampf. Das hat zur Folge, dass die relative Feuchtigkeit steigt, obwohl die Luft effektiv nicht mehr Wasser mitführt als bei höheren Temperaturen.

Für Abhilfe sorgen Sie daher mit höheren Temperaturen. Sie können die Türen zum Keller (je nach Nutzung) abdichten oder einen Entfeuchter im Keller aufstellen. Sinnvoll ist auch aktives Lüften, um die Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Besonders einfach funktioniert das mit einer mechanischen Kellerlüftung. Dabei handelt es sich um ein Lüftungsgerät zum Einbau in die Außenwand, das die Luftzustände im Raum und in der Umgebung überwacht. Sind die Bedingungen günstig, belüftet es den Keller, um die relative Luftfeuchte zu reduzieren. Würde das Lüften zu einem Anstieg der Feuchtigkeit führen, geht das Gerät nicht in Betrieb.

Planen Sie ohnehin eine Kellersanierung, können Sie die Innendämmung durch eine diffusionsoffene und kapillaraktive Innendämmung ersetzen. Zum Einsatz kommen dabei Materialien wie Kalziumsilikatplatten. Diese nehmen vorübergehend Feuchtigkeit aus dem Raum auf, die sie zeitversetzt wieder abgeben können. Das beugt Schimmel vor und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. 

Wichtig ist jedoch, dass die Feuchtigkeit nicht aus dem Erdreich kommt. Um das abzuklären, empfehlen wir die Beratung durch einen Sachverständigen oder einen Energieberater aus Ihrer Region. Der Experte kann auch den Zustand der Dämmung prüfen und sicherstellen, dass es bisher noch keine versteckten Feuchteprobleme gibt.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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