Wir haben eine DHH Baujahr 2005 gekauft (Energiebedarf ca. 90 kWh/(m²xa) und Primärenergiebedarf ca. 70 kWh/(m²xa)) und sind an ein Fernwärmenetz (Arbeitspreis ca. 10 Cent/kWh, Jahresgrundpreis bis 10 kW ca. 400€) angeschlossen. Bisher war vorgesehen, vor Einzug eine Fußbodenheizung nachzurüsten und diese mit einem zweiten Heizkreis an die bestehende Fernwärme-Heizungsanlage anzuschließen. Perspektivisch sollte dann eine PV-Anlage an das System angeschlossen werden.
Ich habe mich nun mit jemandem unterhalten, der ähnliche Pläne verfolgte, sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat und der mittlerweile der Meinung ist, dass es bei diesen Randbedingungen energetisch keinen Sinn macht, eine Fußbodenheizung einzubauen. Oder anders formuliert, dass es nicht/kaum zu geringeren Heizkosten führt, weil anders als bei einer Wärmepumpe die Fernwärme sowieso ein "heißes" System sei und keine niedrige Vorlauftemperatur benötigt bzw. keinen Vorteil daraus ziehen kann. Jetzt bin ich mir unsicher und wäre Ihnen für Ihre fachkundige Meinung sehr dankbar!
Die zwei Kernfragen:
1. Macht es ENERGETISCH Sinn, den Aufwand für einen nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung zu betreiben bzw. führt der Einbau zu einem energetischen Mehrwert?
2. Kann ich den Energiegewinn durch eine PV-Anlage in den Heizkreislauf einbringen oder würde dieser vorrangig für den Haushaltsstrom (Kühlschrank, Spülmaschine etc.) verwendet werden?
Die Anschlusswerte der Fernwärme verändern sich durch die Fußbodenheizung nicht. Energie sparen können Sie aber trotzdem. So sinken die Verluste im Bereich der Verteilung. Hinzu kommt die Tatsache, dass eine Fußbodenheizung durch warme Oberflächen auch bei geringeren Raumlufttemperaturen zum gleichen Komfort führt. Das hat geringere Wärmeverluste über die Gebäudehüllflächen und einen sinkenden Energieverbrauch zur Folge. Wie hoch die Einsparungen in Ihrem Fall sein werden und ob sich die Investition aus diesem Grund lohnt, kann nur ein Energieberater vor Ort einschätzen. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch der Komfortgewinn, der mit einer Flächenheizung einhergeht.
Eine Photovoltaikanlage erzeugt elektrische Energie, die Sie so weit wie möglich über das hausinterne Stromnetz verbrauchen sollten. Denn bei den aktuellen Stromkosten sind die finanziellen Einsparungen hier am höchsten. Überschüsse, für die es im Haus keine Abnehmer gibt, lassen sich dann mit einer Heizpatrone in einen Wasserspeicher einlagern. Günstig ist es zum Beispiel, den Trinkwasserspeicher zu erhitzen, um ganzjährig Solarenergie selbst verbrauchen zu können.
Wir empfehlen, das geplante Konzept mit einem Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region zu besprechen. Kontaktdaten und Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie dazu kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool.