Ich habe einen Bungalow von 1972 mit 140 m² Wohnfläche gekauft. Laut Energieausweis ist der Energiebedarf 129,3 kWh/m²a. Heizung z. Zt. NSO. Die Fenster werde ich noch erneuern.
Ich habe ein Loch in den Estrich gebohrt und festgestellt, dass über der Bodenplatte 40 mm Styropor o. Ä. kommen und darüber 45 mm Estrich.
Zu welcher Heizung würden Sie mir raten und warum? Wärmepumpe und FBH in vorhandenen Estrich einfräsen? WP und Bodenplatte freilegen und darauf neue Dämmung und FBH mit neuem Estrich, aber so, dass ich den alten Aufbau von 8,5 cm maximal um 3 cm überschreite? WP und zentral geregelte Gebläse-Konvektoren von Daikin? Gas-Brennwertheizung mit Radiatoren?
Aus der Ferne ist ein fundierter Rat auf Ihre Frage hin leider nicht möglich. Diesen bekommen Sie nur von einem Energieberater aus Ihrer Region. Der Experte prüft dazu die örtlichen Gegebenheiten ganz genau. Er ermittelt Kosten sowie Einsparungen und vergleicht die verschiedenen Varianten ganzheitlich. Im Ergebnis bekommen Sie eine verlässliche Auskunft dazu, welche Variante wirtschaftlich am sinnvollsten ist.
Grundsätzlich scheint eine Wärmepumpe bei den gegebenen Randbedingungen sinnvoll zu sein. Ein Indiz dafür ist auch die Vorlauftemperatur. Diese sollte aktuell nicht über 55 Grad Celsius liegen und wird mit Fußbodenheizung sehr wahrscheinlich weiter fallen.
Ob Sie den vorhandenen Estrich beibehalten oder entfernen, hängt von dessen Zustand und vom Zustand der Dämmung ab. Letztere sollte nach DIN EN 1264-4 einen R-Wert (Wärmeleitwiderstand) von 1,25 m²K/W aufweisen, wenn es um eine Decke über dem Erdreich geht (Bodenplatte). Bei Styropor benötigen Sie dazu eine Dämmstärke von 5 bis 6 cm (je nach WLG).
Diese Tatsache würde generell eher gegen das Einfräsen sprechen. Energetisch wäre es dabei am besten, den Boden komplett aufzunehmen. Sie bringen eine neue Dämmung entsprechend der DIN EN 1264-4 ein und installieren darüber die neue Fußbodenheizung. Hier können Sie sich auch für eine Dünnbettfußbodenheizung entscheiden, wenn der Aufbau begrenzt ist.
Ob sich der Mehraufwand lohnt und die Energiekosten wesentlich günstiger sind bzw. wann sich die Mehrkosten amortisieren, beurteilt ein Energieberater aus Ihrer Region.
Eine Wärmepumpe mit Gebläse-Konvektoren ist ebenfalls möglich. In puncto Komfort und Effizienz ist eine gut funktionierende Wärmepumpe mit Fußbodenheizung aber günstiger.
Wichtig zu wissen ist, dass Sie auch für die Fußbodenheizung die Förderung der Wärmepumpe nutzen können. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für Wärmepumpen herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.
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