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Expertenrat

Ich möchte meine Heizung klimaneutral erneuern. Wie funktioniert das?

Frage von Wolfgang J. am 13.07.2019 

Wie kann ich meine 20 Jahre alte Erdgas-Heizung klimaneutral erneuern? Eine Solaranlage für Warmwasser nutze ich ebenfalls seit 20 Jahren.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Möchten Sie Ihre Heizung klimaneutral umrüsten, gibt es heute eine Reihe von Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, eine neue Gas-Brennwertheizung mit Biogas oder Bio-Flüssiggas zu betreiben. Die Energieträger lassen sich aus Biomasse sowie industriellen Reststoffen herstellen und sind bilanziell CO2-neutral. Die Heizung funktioniert komfortabel mit hohem Wirkungsgrad und lässt sich auch bei geringem Platzangebot installieren. Außerdem gibt es vom Staat hohe Fördermittel für eine neue Gas-Brennwertheizung.

Alternativ dazu können Sie auch mit Holz heizen. Zur Auswahl stehen dabei Holzvergaserkessel und Pelletheizungen. Erstere sind vergleichsweise günstig, benötigen dafür aber viel Zeit zum Nachlegen der Scheite. Pelletkessel arbeiten vollautomatisch mit Stäbchen aus gepressten Holzresten (Pellets), benötigen dafür aber viel Platz im Haus. Beide Systeme gelten bilanziell als CO2-neutral. Das heißt: Sie emittieren in etwa so viel Kohlenstoffdioxid, wie Bäume im Wachstum in Sauerstoff umwandeln. Entscheiden Sie sich für eine Holzheizung, bekommen Sie auch dafür hohe Zuschüsse vom Staat.

Eine dritte Möglichkeit ist die Installation einer Wärmepumpe für Gas oder Strom. Die Systeme nutzen kostenfreie Umweltwärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser zum Heizen und arbeiten besonders klimafreundlich. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Heizung auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen viel Wärme in Ihr Haus einbringen kann. Das funktioniert zum Beispiel mit groß ausgelegten Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung. Auch für die Wärmepumpe gibt es heute hohe Fördermittel vom Staat.

Geht es um einen Altbau, der nicht optimal für die Wärmepumpentechnik geeignet ist, können Sie sich auch für eine Hybridheizung entscheiden. Diese verbindet Gas-Brennwert- und Luft-Wärmepumpentechnik in einem Gerät. Ist es draußen mild, sorgt die Wärmepumpe dabei günstig und umweltfreundlich für die nötige Heizwärme im Haus. Sinken die Außentemperaturen an kalten Wintertagen, schaltet die Regelung automatisch auf die dann günstigere Brennwerttechnik um.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Gasheizung mit Solar auch mit einem wasserführenden Kamin zu ergänzen. Dieser arbeitet je nach Modell mit Scheitholz oder Pellets und überträgt einen Teil der erzeugten Wärme über eine sogenannte Wassertasche auf das Heizungswasser.

Welches System am besten zu Ihnen passt, hängt von Ihrer persönlichen Situation und den Gegebenheiten vor Ort ab. Wichtig sind dabei unter anderem der energetische Stand des Gebäudes und die Art der Wärmeübertragung im Haus. Da wir die Faktoren aus der Ferne nicht richtig einschätzen können, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Experten vor Ort.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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