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Expertenrat

Eignen sich Kalziumsilikatplatten mit Lehmputz für die Innendämmung im Badezimmer?

Frage von Vincent F. am 20.09.2024 

In unserem Bad (Altbau) soll die Decke und ein Teil der Wand erneuert werden. Nur der Duschbereich ist deckenhoch gefliest, der Rest des Bades nur bis auf Brusthöhe. Aktuell sind Nicht-Sanitär-Rigipsplatten verbaut. Da eine Wärmedämmung von außen aktuell nicht realistisch ist, besteht der Gedanke, Kalziumsilikatplatten von innen auf das Mauerwerk oder eine Holzlattung zu kleben.

Nach meinen Informationen sollte hierfür keine Dampfbremse notwendig sein. Um einen guten Dämmwert zu erhalten, werden ggf. mehrere Platten aufgeklebt. Handelt es sich hierbei um einen ratsamen Aufbau? Und ist es möglich, die Kalziumsilikatplatten anschließend mit einem Lehmputz zu verputzen oder verlieren die Klimaplatten dadurch ihre feuchtigkeitsregulierende Wirkung?

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Eine Wärmedämmung von innen ist auch in einem Bad möglich und sinnvoll. Die Verwendung von Kalzium-Silikat-Platten ist dann anzuraten, wenn es sich um eine Wand handelt, bei der ein Feuchterisiko besteht. Das wäre dann der Fall, wenn es z.B. durch mangelhaften Putz oder einer Fachwerkkonstruktion auf der Westseite durch Schlagregen oder durch aufsteigende Nässe zu einer höheren Feuchtelast in der Wand kommt.

Kalzium-Silikat-Platten kommen damit besser zurecht als andere Dämmstoffe und schimmeln selbst nicht, sofern ein Schichtenaufbau gemäß Herstellerangaben gewählt wird. Lehmputz gehört meines Wissens aber nicht ausdrücklich dazu.

Ist die Wand trocken (Normalfall) können Dämmstoffe mit einem deutlich besseren Preisleistungsverhältnis für die Innendämmung gewählt werden. So lassen sich so genannte Mineralschaumplatten in der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 0,045 mit mineralischem Kleber an die Wand kleben und anschließend mit einem für Bäder gut geeigneten Kalkputz verputzen.

Auch das Ansetzen von Holzfaserdämmplatten ist geeignet, zumal diese auch ausdrücklich mit einem Lehmputz versehen werden können. Dampfbremsen sind bei keinem der erwähnten Dämmstoffe erforderlich.

Allerdings ist der Einbau aller Dämmstoffe so vorzunehmen, das keine Raumluft in den Spalt zwischen Dämmstoff und zu dämmender Wand eindringen kann. Deshalb wäre die Montage auf Holzlatten bei keinem Aufbau ratsam.

Eine feuchtigkeitsmindernde Wirkung besitzt keiner der Dämmstoffe in dem Sinn, dass Raumluftfeuchtigkeit abgebaut wird. Grundsätzlich ist es dazu ratsam, im Bad eine einfache Abluftanlage einzubauen, die von der Höhe der Raumluftfeuchtigkeit geführt wird. Die maximale Raumluftfeuchtigkeit sollte im Winterhalbjahr nicht dauerhaft über 55 % liegen. Im Sommerhalbjahr darf es mehr sein.

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