Ich plane gerade den Umbau eines Kellerraumes in unserem Reihenmittelhaus zu einem Büro-/Hobbyraum. Hierfür möchte ich die Kellerinnenwände dämmen, da hier später auch eine Heizung installiert werden soll.
Der Raum hat 1 Außenwand, 2 Wände zu den anliegenden Häusern und 1 Innenwand zum Flurbereich/Vorratsraum. In der Außenwand ist auf ca. 1.70 m ein Kellerfenster (90 cm x 45 cm) verbaut, welches ich auch noch gegen ein doppelt verglastes Fenster tauschen möchte. Die Außenwand ist eine gegossene Betonwand und die anderen 3 Wände sind aus normalen Porenbetonsteinen.
Die Außenwand liegt komplett im Erdreich unter der Terrasse und eine zusätzliche Dämmung von außen ist daher nicht geplant. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Außenseite überhaupt besonders gedämmt wurde, da Baujahr 2006 und hier keine energetisch besonderen Vorkehrungen getroffen wurden.
Ich habe mir schon ein paar Dinge zur richtigen Dämmung angeschaut, aber zu 100 % sicher, was jetzt der beste Weg ist, bin ich mir noch nicht. Am sinnvollsten schien mir bisher die Variante, Kalziumsilikatplatten an der Betonwand zu verkleben und dann noch dünnere Platten an den anderen Wänden zu verkleben. Anschließend dann mit dem passenden Putz verputzen und fertig.
Ich würde mir bei diesem Thema aber doch gern mal eine Meinung einholen.
Durch die beabsichtigte Umnutzung und die damit verbundene Beheizung verändern sich die bauphysikalischen Randbedingungen.
Eine Wärmedämmung auf der Innenseite der Kelleraußenwand wäre eine Innendämmung, die eine ausreichend starke und dicht verlegte Dampfbremse erfordert oder/und aber den Einbau einer Lüftungsanlage verlangt, die die Raumluftfeuchtigkeit auf eine unkritische Masse reduziert.
Kalziumsilikatplatten werden bevorzugt dort eingesetzt, wo bereits eine kritische Situation aufgrund von Feuchtigkeit in der Wand oder einer Schimmelproblematik besteht. Für eine bauphysikalisch optimale Lösung bei Neueinbau einer Innendämmung ist die Wärmeleitfähigkeit der Kalziumsilikatplatten zu schwach und die dampfbremsende Wirkung des Materials nicht gegeben.
Ich empfehle daher eine Innendämmung auf der Basis von geklebten Styrodur- oder Styroporplatten, die zur Sicherheit eine luftdicht verlegte zusätzliche Dampfbremse auf der Innenseite erhalten kann. Dazu kommt als raumseitiger Abschluss eine Gipskartonplatte zum Einsatz, die zeitweise auftretende Luftfeuchtigkeitsspitzen puffert.
Auch die Anwendung von Gipskartonverbundplatten (mit Styropor) ist aufgrund der eigenen dampfbremsenden Wirkung des Materials möglich. Voraussetzung einer bauschadensfrei bleibenden Konstruktion ist die luftdichte und lückenlose Verlegung.
Bei einer häufigen, längeren Nutzung des Raumes sollte die Maßnahme flankiert werden durch den Einbau einer einfachen maschinellen Keller Be- und Entlüftungsanlage mit Taupunktanalyse.
Bei gelegentlicher Nutzung ist auf die sich entwickelnde Raumluftfeuchtigkeit zu achten, sodass mithilfe eines Alarmhygrometers bei etwa 55 % eine aktive Be- und Entlüftung mit dem Fenster vorgenommen wird.