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Expertenrat

Wie planen einen energieeffizienten Neubau. Welche Kosten entstehen, welche Fördermöglichkeiten können genutzt werden?

Frage von Sebastian Z. am 02.10.2016 

Wir planen ein EFH, 1,5-geschossig mit Satteldach (Nord-Süd-Ausrichtung) Ende 2017 zu bauen und möchten das Haus mit einer zentralen Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung+Erdwärmepumpe errichten und die Süddachhälfte mit Photovoltaik bestücken. Z. Z. suchen wir noch geeignete Hausbaufirmen für das Bauvorhaben in der Gemeinde Heidesee, Landkreis LDS in Brandenburg. Hierzu würden wir uns gern beraten lassen, um ungefähre Kosten schätzen zu können. Können Sie pauschalen für die aufkommenden Kosten empfehlen, Förderprogramme aufführen u. ggf. örtliche Ansprechpartner benennen? 

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Bei der Planung eines energieeffizienten Neubaus kommt es vor allem darauf an, dass alle Maßnahmen optimal aufeinander abgestimmt werden. Um das gewährleisten zu können, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater aus Ihrer Umgebung. Dieser erklärt, worauf es bei den von Ihnen geplanten Maßnahmen ankommt, welche Kosten tatsächlich entstehen und welche Fördermittel dabei angerechnet werden können.

Einen Energieberater aus Ihrer Nähe finden Sie in der Energie-Effizienz-Expertenliste der KfW.

Als Richtwert können Sie mit folgenden Kosten rechnen:

  • Erdwärmepumpe: Während für die Wärmepumpe Kosten von 10.000 bis 12.000 Euro entstehen können, kommen zusätzliche Ausgaben für die Gewinnung der Umweltwärme hinzu. Bei einer Tiefenbohrung entstehen dabei 60 bis 80 Euro pro Meter - insgesamt etwa 10.000 Euro für ca. 150 Meter. Planen Sie die Umweltenergie über einen Erdkollektor zu beziehen, entstehen dabei 10 bis 20 Euro je Quadratmeter - insgesamt etwa 8.000 Euro für ca 300 bis 400 m². Wichtig ist, dass die Kosten je nach Beschaffenheit des Bodens und der Effizienz des Gebäudes abweichen können. 
  • Abluftanlage: Eine zentrale Abluftanlage kostet etwa 4.000 bis 6.000 Euro. Eventuell ist es aber günstiger, eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung zu planen. Diese nutzt einen Großteil der Wärme der verbrauchten Abluft, um die frische Außenluft vorzuheizen. Bei einer Außentemperatur von -12 °C kann diese dabei ohne Heizkosten mit mehr als 14 °C in das Gebäude geblasen werden. Das schafft Komfort und reduziert die Heizkosten. Die Kosten können je nach Effizienz der Geräte und Größe des Gebäudes abweichen.
  • Photovoltaikanlage: Eine Photovoltaikanlage mit etwa 5 Kilowatt Spitzenleistung und einem Stromspeicher kostet heute rund 12.000 Euro. Auch hier gilt: Die tatsächlichen Kosten richten sich nach der Größe der Anlage und können regional abweichen. 

Förderung bekommen Sie zum Beispiel über das KfW-Programm 153 - Energieeffizient Bauen. Dabei bekommen Sie einen zinsgünstigen Kredit sowie einen Tilgungszuschuss, wenn mit dem Neubau eine besonders hohe Effizienz erreicht wird. Bei besonders effizienten Wärmepumpen können auch diese über das BAFA mit einem Zuschuss gefördert werden.
Einen Überblick über mögliche Fördermittel finden Sie zum Beispiel hier.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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