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Expertenrat

Wir bewohnen ein Nurdachhaus im Schwarzwald. Ist eine Zwischensparrendämmung da sinnvoll und was ist richtig, um Schimmel zu vermeiden?

Frage von Tanja B. am 22.09.2015 

Wir haben ein Nurdachhaus im Schwarzwald, dass wir fest bewohnen. Da wir Nachwuchs bekommen haben überlegen wir, was wir über den Winter mit dem Kinderzimmer im DG machen. Es gibt nur einen Nachtspeicherofen im EG. Im Kinderzimmer haben wir eine kleine Begleitheizung. Es soll demnächst eine neue Fensterfront eingebaut werden, so dass die "Fassade" neu und dem aktuellen Standard entspricht. Da aber viel Kälte auch vom Dach kommt, sind wir am überlegen, eine Zwischensparrendämmung vorzunehmen. Wir haben offene Sparren, auf denen das Dach aufliegt.
Was wäre hier das richtige um Schimmelbildung zu vermeiden? Das Dach ist im Moment von Innen gesehen wie folgt aufgebaut:
- Holzpaneel
- Folie, vermutlich Dampfsperre
- Steinwolle, 6 cm, 40 Jahre alt
- Folie
- Welleternit
Das gesamte Dach soll im Rahmen einer Gebäudeerweiterung neu gedämmt werden, das wird aber erst nächstes Jahr soweit sein.  

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Bei einem Nurdachhaus stellt die Dachfläche die größte wärmetauschende Hüllfläche. Die bei anderen Häusern vorhandenen Außenwände an den Traufseiten sind bei diesem Haustyp praktisch auch Dachflächen. Insofern kommt den wärmetechnischen Eigenschaften der Dachfläche die größte Bedeutung zu. Die von Ihnen beschriebene Dachkonstruktion erfüllt selbst Minimalforderungen an die Wärmedämmung allerdings nicht. Eine Verbesserung ist angeraten und sollte rasch in Angriff genommen werden. Eine nachträgliche Zwischensparrendämmung ist hierfür gut geeignet. Dafür gibt es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. Allen gemeinsam ist jedoch die Forderung nach einer luftdichten Ausführung. Hiermit soll vermieden werden, das warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Raumluft in der kalten Jahreszeit in die gedämmte Konstruktion eindringen kann. Für die Ausführung der Luftdichtheitsebene auf der warmen Seite eignen sich feuchtevariable Dampfbremsen, die sorgfältig abgeklebt werden. Als Dämmstoffe eignen sich einblasbare Materialien (z.B. Zellulose) oder einlegbare Matten aus Holz- bzw. Mineralfasern. Oberhalb der Luftdichtheitsebene (feuchtevariable Dampfbremse) sollte eine Installationsebene, die gleichzeitig der Fluchtkorrektur der Balkenlage dient, eingebaut werden. Diese Ebene kann mit einer zusätzlichen Dämmmatte ausgefüllt werden. Wenn die Dachsanierung ansteht, kann eine zusätzliche Aufsparrendämmung dafür sorgen, dass das gesamte Dach Niedrigenergiehausniveau erreicht.

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