Ich möchte mein Haus vertikal und horizontal abdichten. Nun habe ich überlegt, ob ich in diesem Zug den Keller von außen gleich dämme. Da das Haus nur zur Hälfte unterkellert ist, frage ich Sie, ob es reicht, nur die Hälfte, dort wo der Keller ist, zu dämmen? Wenn die hälfte der Wand gedämmt ist, leitet die Wand nicht die Wärme zum ungedämmten Teil? Können dadurch Schäden an der Bausubstanz entstehen?
Ich halte Ihre Überlegung für richtig und bestärke Sie in der Absicht, die Kelleraußenwand mit zu dämmen. Es entstehen zwar keine Nachteile, wenn Sie nur den Abschnitt des Hauses dämmen, der unterkellert ist. Allerdings würde ich raten, auch den Teil des Gebäudes mit einer Dämmung zu versehen, der nicht unterkellert ist.
Es bietet sich an - bei ohnehin notwendigen Grabungsarbeiten – auch die Fundamente mindestens bis etwa 50 cm unterhalb des Erdreiches und etwa 30 cm oberhalb des Erdreiches mit einer sogenannten Perimeterdämmung zu versehen. Dafür eignen sich speziell zugelassene Dämmstoffe, wie z.B. extrudiertes Schaumpolystyrol.
Meine Empfehlung gründet sich auf ausgewerteten Thermografieaufnahmen, die zeigen, dass der Bereich um die unterste Geschossdecke herum, eine nicht zu unterschätzende Wärmebrücke darstellt. Das gilt insbesondere bei massiven Kellerdecken aus Beton oder Kappengewölbe. Wird dieser Bereich von Dämmmaßnahmen ausgesperrt, kommt es zu abgesenkten inneren Oberflächentemperaturen, die Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbildung mit sich bringen können. Oftmals sind feuchtigkeitsbedingte Schäden in diesem Bereich allein auf Kondensatbildung durch mangelhafte Wärmedämmung und nicht auf aufsteigende Nässe in den Erdreich berührenden Außenwänden zurückzuführen.
Der unterkellerte Teil sollte, so weit wie möglich, ins Erdreich hinein gedämmt werden. Wie im nicht unterkellerten Teil, sollte die Dämmschichtdicke 8 bis 10 cm nicht unterschreiten. Abgeschlossen wird eine Perimeterdämmung im Erdreich mit einem von der Außenseite nach unten verlaufenden 45°-Winkel. Geklebt wird die Perimeterdämmung in der Regel mit kunststoffmodifizierter Dickbeschichtung (KMB), die ja auch die äußere, vertikale Abdichtung gegen Nässe bildet. Die Perimeterdämung muss außen nicht geputzt werden. Auf dem über dem Erdreich endenden Teil der Dämmung kann eine außenliegende Dämmung aufgesetzt werden, ohne das Schienenelemente erforderlich würden.