Bei uns wurden die Häuser alle wärmegedämmt und eine neue Fernwärmebeheizung über ein Heizwerk am Ende der Straße installiert, die Heizkörper sind geblieben.
Seit dieser Sanierung werden die Heizkörper nur noch im oberen Drittel warm/heiß und mir wurde soeben erklärt, dass das jetzt absichtlich so geregelt sei, damit oben heißes Wasser einläuft und unten kaltes Wasser ausläuft. Früher wäre der gesamte Heizkörper heiß gewesen und heißes Wasser auch wieder abgeführt worden, was nicht energieeffizient gewesen sei. Stimmt diese Aussage?
Eine weitere nicht willkommene Auswirkung dieser Sanierung ist es, dass die Wassertemperatur nicht mehr heiß genug ist, um ein Bad zu nehmen. Früher konnte man nach 15 Minuten noch heiß nachfüllen. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Ist es gerechtfertigt, dass nach einer Sanierung nicht mehr gebadet werden kann?
In den meisten Häusern wurden Duschen eingebaut. Dafür reicht das vielleicht, aber nicht zum Baden.
Für Ihre Stellungnahme wären ich und die anderen Mieter in meiner Straße von Herzen dankbar.
Generell gibt es kaum Unterschiede zwischen Fernwärmeanschluss und konventioneller Heizung. Denn in den meisten Fällen erfolgt der Anschluss an das Fernwärmenetz indirekt über einen Wärmeübertrager. Dieser wird als Ersatz für den alten Kessel in das System eingebunden und versorgt das Haus mit Wärme.
Dass die Heizkörper oben wärmer sind als unten, ist kein Problem, solange die Räume ausreichend warm werden. Wird der Heizkörper komplett warm, kann das zum Beispiel an einem zu hohen Heizwasser-Durchfluss liegen. Wahrscheinlich wurde die Heizungsanlage bei der Sanierung hydraulisch abgeglichen, sodass nun jeder Heizkörper genau mit der für ihn benötigten Wassermenge versorgt wird. Bleibt es im Zimmer kalt, liegt jedoch ein Problem vor. Hier könnte zum Beispiel Luft im Heizkörper oder zu wenig Wasser in der Anlage sein.
In Bezug auf das Warmwasser gilt generell, dass dieses bei Bedarf sofort oder nach kurzer Zeit zu angemessenen Temperaturen vorhandenen sein muss. Die Temperatur sollte dabei zwischen 40 und 50 Grad Celsius liegen. Ist das nicht der Fall, liegt eventuell ein Fehler oder eine falsche Einstellung der Heizung vor. Da das aus der Ferne allerdings nicht einzuschätzen ist, empfehlen wir Ihnen eine Rückfrage bei Ihrem Vermieter. Bei gravierenden Problemen sind eventuell Mietminderungen möglich. Auskünfte dazu bekommen Sie zum Beispiel von einem Mieterschutz-Verein aus Ihrer Region.