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Expertenrat

Wie kann ich den Sandsteinsockel meines Hauses richtig abdichten und sanieren?

Frage von Andreas R. am 23.05.2023 

Mein Haus hat einen Sandsteinsockel, den ich im Rahmen einer Sanierung nun abdichten und dämmen möchte. Der Wandaufbau des Kellers ist wie folgt (innen nach außen): 25 cm Vollziegel (Reichsformat) + 18 cm Sandsteinquader. Für die Sanierung ist geplant, den Sandstein zu verputzen, um ihn zu begradigen und anschließend eine Bitumendickbeschichtung aufzutragen, um eine Vertikalsperre einzubringen. Auf die Abdichtung würde ich in dem Zuge noch eine Perimeterdämmung aufbringen.

1. Welcher Putz ist für den Sandstein geeignet? Kalk-Zementputz?
2. Schadet die Bitumendickbeschichtung zum Abdichten dem Sandstein oder ist das Abdichten auch bei Sandstein ein gängiges Mittel in der Sanierung?
3. Ist die Perimeterdämmung förderlich, auch wenn der Keller unbeheizt bleibt?

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Nun, grundsätzlich halte ich Ihr beabsichtigtes Vorgehen für möglich. Dennoch sollten noch folgende Aspekte mit bedacht werden. Zunächst stellt sich die Frage, ob der verwendete Sandstein im Inneren durchfeuchtet ist oder nicht. Die meisten Sandsteine sind frei von Kapillarität, transportieren daher keine Feuchtigkeit in vertikaler oder horizontaler Richtung. Das trifft jedoch nicht auf alle Sandsteine, auf die Fugen, das Fugenmaterial und eventuell auch auf die verwendeten Vollziegel zu.

Ist die Innenseite der Wand feucht, kann es sich und/oder auch um eine Durchfeuchtung durch Kondenswasser handeln, das als Tauwasser aus zu hoher Raumluftfeuchtigkeit auf der Innenseite kühler Kellerwände kondensiert.

Bilden sich Salze auf der Innenseite (Kristallisation, absprengender Putz), handelt es sich dagegen mit ziemlicher Sicherheit um kapillaren Wassertransport mit den darin gelösten Salzen. In diesem Fall wäre zu untersuchen, ob überhaupt eine funktionierende horizontale Sperrschicht eingebaut ist. Ist dies nicht der Fall, reicht natürlich eine alleinige vertikale Sperrschicht nicht aus, um Feuchteschäden zu beheben.

Ich empfehle Ihnen, Ihr Problem einem mit diesem Thema befassten Ingenieurbüro vorzutragen. Es ist sinnvoll, vor dem Beginn solcher aufwendigen Maßnahmen genaue Kenntnis über Ursachen einer Durchfeuchtung zu erhalten. Im Rahmen einer solchen Untersuchung sollten Sie auch Empfehlungen für die anzuwendenden Putze und Beschichtungen erhalten.

Die beabsichtigte Perimeterdämmung ist sinnvoll, wenn aufgegraben wird und wenigstens Teile des Kellers beheizt werden sollen. Unabhängig davon erhöht sich durch die Dämmung die Oberflächentemperatur der Kellerwände leicht, was die Gefahr einer Kondensatbildung auf den Innenseiten der Wände verringert. Wird diese Maßnahme durch eine intelligente Belüftungssteuerung der Kellerräume flankiert, wird ein trockner Kellerbereich wahrscheinlich.

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