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Expertenrat

Die Farbe an unserer Sandsteinwand blättert ab. Wie können wir hier am besten sanieren?

Frage von Bernhard B. am 15.04.2023 

Wir haben ein gut beheiztes Wohnzimmer in einem alten Stall mit Gewölbe. Die Außenmauern bestehen außen aus Sandsteinquadern (ohne Putz). Innen Bruchsteinmauer (Sandstein). Die Wände stehen alle im Boden auf einem Bruchsteinfundament. Zwischen Fundament und Mauer sind vertikal Schieferplatten eingebaut. Der Boden ist erdfeucht. Also ohne drückendes Wasser. Außen ist überall Drainage verlegt. Hier kommt zu keiner Zeit im Jahr Wasser.


Die Innenwände sind verfugt und mit Kalkfarbe gestrichen. Im gesamten Raum ist ein Estrich mit Fußbodenheizung verlegt. Der Estrich hat zur Wand ungefähr 5 cm Spalt. Trotz allem blättert im Bereich bis etwa 40 cm Höhe die Farbe ab.

Nun meine Frage. Gibt es einen Putz der solche Probleme löst? Alternativ habe ich mir überlegt, ob ich unten einen Sockel mit Kalziumsilikatplatten in Ständerbauweise mache und den entstehen Hohlraum mit Schüttung fülle (Wand ist sehr uneben). Sodass kein Schimmel entstehen kann. Oder nur eine Trockenbauwand ohne Füllung des Hohlraumes. Mit oder ohne Belüftung? Was sagen Sie dazu. Oder haben sie andere Vorschläge?

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Sie beschreiben einen Schaden an den unteren Wandabschnitten, der wahrscheinlich eng mit dem Eintrag von Substanzen aus der Tierhaltung in Verbindung steht. Ebenso könnten über Kapillarkräfte im Sandstein, die in der Feuchtigkeit gelöste Salze aus dem Erdboden aufgesogen werden.

In beiden Fällen kommt es durch Verdunstung der Feuchtigkeit an der Oberfläche der Wand zu Salzablagerungen. Der dabei ablaufende Kristallisationsvorgang der Salze führt zum Abdrücken von oberflächlichen Beschichtungen (Putze, Anstriche etc).

Ich empfehle Ihnen, den Putz mindestens bis etwa 1 m hoch abzuschlagen und einen sogenannten Sanier- bzw. Salzspeicherputz in der vom Hersteller geforderten Mindestdicke aufzutragen. Solche Putze haben die Fähigkeit, Salze zerstörungsfrei einzulagern und „opfern“ sich somit auf.

Der Vorgang ist zeitlich begrenzt, sodass je nach der Menge der Salzeinlagerungen etwa 10 bis 20 Jahre vergehen. Danach ist der Putz erschöpft und voller Salze, und es muss erneut frischer Putz aufgetragen werden.

Den Sanierputz mit Kalk- oder Silikatfarbe zu Streiche ist auf jeden Fall richtig, da hiermit die Verdunstung von Feuchtigkeit nicht behindert wird und ein hoher pH-Wert Schimmelbildung verhindert.

Eine Verblendung mit einer Trockenbauwand kann optisch helfen, keineswegs darf aber der entstehende Hohlraum belüftet werden. Der Einbau von feuchteunempfindlichen Schüttdämmstoffen ist möglich.

Übrigens: Der zusätzliche Einbau einer Horizontalsperre ist unter Umständen nicht erfolgreich, wenn nicht gleichzeitig die mit Salz gesättigten Steine der unteren Waldabschnitte ausgeräumt und durch neue ersetzt werden.

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