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Expertenrat

Wir planen eine ganzheitliche Gebäudesanierung mit hybridem Heizsystem. Wie gehen wir dabei vor?

Frage von Dirk W. am 14.03.2022 

Wir möchten unser Einfamilienhaus mit ca. 145 m² Wohnfläche umstellen auf eine Wärmeerzeugung mit einer Erdwärmepumpe mit Tiefbohrung. In diesem Zuge möchten wir unsere PV-Anlage erneuern und wesentlich vergrößern, die vorhandene Solarthermie erneuern bzw. vergrößern und den Sommerüberschuss für die Sondenregeneration nutzen. Zudem haben wir eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Auch diese soll in das Konzept integriert werden. Dabei sind wir noch unsicher, ob eine Trennung zwischen Heizung und Brauchwasser sinnvoll ist. Wir versuchen, unsere Wärmeübertrager (aktuell Heizkörper) zu einem größeren Teil auf Deckenheizung umzustellen. Ziel ist eine Vorlauftemperatur von 35 Grad.

Da wir einen großen integrierten Wintergarten haben, spielt Kühlung im Sommer eine wesentliche Rolle. Da wir auch eine Sanierung des Daches und der restlichen Gebäudehülle planen, ist die zukünftige Auslegung der Anlage wesentlich für die Belegung des Daches mit PV, Solarthermie oder PVT.

Aktuell liegt unser Gesamtwärmebedarf bei 14.500 kWh/a. Der Stromverbrauch bei 5.000 kWh/a (großer Gartenteich). Bereinigt ca. 4000 kWh/a (Schätzung). Es handelt sich um einen 2-Personenhaushalt. Ein E-Auto ist zukünftig geplant. Bei der Heizung handelt es sich aktuell um eine Gas-Brennwerttherme mit 24 kW und Solarthermie (erst 3 Jahre alt aber kann ersetzt werden).

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Mit dem geplanten System erfüllen Sie alle Anforderungen an eine nachhaltige, teilautarke und kosteneffiziente Energieversorgung. Die niedrige Vorlauftemperatur ist perfekt für die Erdwärmepumpe, die dabei wenig Strom benötigt. Einen großen Teil davon decken Sie vermutlich mit der Photovoltaik (entsprechend der Auslegung). Installieren Sie die Warmwasserbereitung separat, können sie einen passgenau dimensionierten Speichern mit Solarthermie und überschüssigem Solarstrom über eine Elektroheizpatrone speisen. Das reduziert den Warmwasserenergiebedarf im Jahr um 60 bis 80 Prozent. Die Gasheizung kann als Sicherheit im Haus verbleiben. Diese kann im Winter die Warmwasserbereitung unterstützen (günstiger als mit der Wärmepumpe) und an sehr kalten Tagen bedarfsgerecht zusätzliche Heizleistung zur Verfügung stellen. Auch zum Aufheizen nach einem Urlaub etc. eignet sich die Gasheizung, da sie ohne Weiteres höhere Vorlauftemperaturen bereitstellt als die Wärmepumpe. Da die Therme vermutlich nur wenig in Betrieb sein wird, wird sich ein sehr geringer Gasverbrauch einstellen.

Um ein so komplexes System erfolgreich umsetzen und betreiben zu können, kommt es vor allem auf eine individuelle Planung an. Diese erstellt ein Energieberater oder ein Fachhandwerker aus Ihrer Region.

Unser Tipp: Beauftragen Sie zunächst eine ganzheitliche Vor-Ort-Beratung durch einen Energieberater der Energie-Effizienz-Experten-Liste des Bundes. Der Staat bietet eine Förderung der Energieberatung in Höhe von 80 Prozent und vergibt höhere Fördermittel, wenn Sie im Rahmen der Beratung (Sanierungsfahrplan) vorgeschlagene Maßnahmen umsetzen lassen.

Denken Sie auch daran, dass der Staat attraktive Fördermittel für die Sanierung vergibt. Interessant ist in Ihrem Fall die Förderung für eine Effizienzhaus-Sanierung mit EE-Stufe. Hier erhalten Sie auch Fördermittel für die Photovoltaikanlage, sofern Sie auf die EEG-Einspeisevergütung verzichten und vor allem auf Eigenversorgung setzen. Alternativ gibt es für Dämmung, Heizung und Lüftung auch separate Förderangebote, die vor allem bei der schrittweisen Sanierung infrage kommen.

Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.

Um keine Fördermittel zu verlieren, empfehlen wir Ihnen den Fördermittel-Service von unserem Portalpartner Wüstenrot.

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für die Sanierung.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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