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Expertenrat

Lohnt sich die energetische Sanierung in unserem Haus und welchen Effizienzhaus-Standard erreiche ich?

Frage von Lucas G. am 25.06.2022 

Wir sind seit ein paar Wochen in der Planung von einigen Maßnahmen zur energetischen Verbesserung unseres Hauses. Kurz zum Objekt. Das Haus ist ein RMH aus dem Jahr 1973, der Dachboden wurde im Jahr 2004 vom Voreigentümer komplett gedämmt. Das Mauerwerk hat einen U-Wert von 1,3 und die Fenster einen U-Wert von 3,0. Die Heizkörper sind noch aus dem Baujahr. Die alte Ölheizung wurde von uns im letzten Jahr notgedrungen ausgetauscht, da sie den Geist aufgegeben hat. Wir haben uns dann für eine Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe entschieden. Ich würde gerne die komplette Fassade dämmen, die Fenster und Heizkörper tauschen sowie eine dezentrale Lüftungsanlage einbauen lassen.

Mein Problem ist zum einen, dass ich verschiedene Aussagen von Energieberatern bekomme. Mal ist ein KfW-Effizienzhaus nicht zu schaffen, mal bekommen wir das locker hin. Je nachdem, was dort möglich ist, variiert ja auch stark die Förderhöhe. Mittlerweile habe ich Angebote für alle Gewerke vorliegen.

Allerdings habe ich so meine Zweifel hinsichtlich der Wärmedämmung. Diese fällt mit knapp 25.000 Euro (inkl. Verlängerung des Dachüberstandes) am teuersten aus.

Aktuell verbrauchen wir jährlich 7.000 kWh Gas und 3.000 kWh Strom im Jahr für Heizung und Warmwasser, was ca. 1.500 Euro entspricht. Daher zweifel ich ein wenig, ob sich diese Maßnahme für uns ökonomisch lohnt.

Die Energieberater verweisen immer darauf, dass ich erst einen Auftrag erteilen muss, damit sie anfangen können zu rechnen. Nur bin ich verunsichert, welchen ich beauftragen soll, da ich schon im Vorfeld unterschiedliche Aussagen bekommen habe. Können Sie mir vorab einen unverbindlichen Rat geben?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Im Gegensatz zu frei stehenden Häusern haben Reihenmittelhäuser nur zwei Fassadenflächen, wodurch die Wärmeverluste hier sehr niedrig sind. Eine Dämmung spart zwar Energie. Ist Ihr Verbrauch wie angegeben aktuell schon sehr niedrig, dauert es unter Umständen aber lange, bis sich die Einsparungen auszahlen. Ein Beispiel: Sinken Ihre Energiekosten durch die Fassadendämmung um 20 Prozent, macht das pro Jahr etwa 300 Euro aus. Bei Kosten von 25.000 Euro rechnet sich die Maßnahme damit statisch nach etwa mehr als 80 Jahren. In der Praxis wird es etwas weniger sein, da die Energiepreise kontinuierlich steigen und sich die eingesparten Energieverbräuche damit stärker bemerkbar machen.

Eine zuverlässige Aussage dazu ist aus der Ferne jedoch nicht möglich. Diese bekommen Sie nur von einem Energieberater, der das Gebäude vor Ort begutachtet und die Einsparungen rechnerisch ermittelt.

Welchen Berater Sie dabei beauftragen, hängt vor allem vom Preis und von ihrem Bauchgefühl ab. Da die Berechnungen zur Effizienzhaus-Stufe standardisiert sind, sollte das Ergebnis in etwa das Gleiche sein.

Ein Tipp: Nutzen Sie vor der kostenpflichtigen Energieberatung das Angebot der Verbraucherzentrale für Energieberatung. Hier bekommen Sie individuelle Antworten auf Ihre Fragen - zunächst online, telefonisch oder in der Filiale und bei Bedarf auch vor Ort für eine Pauschale von 30 Euro.

Laden Sie sich unseren Ratgeber "Schritt-für-Schritt Heizkosten senken" herunter. Darin erfahren Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Heizkosten sparen und wie Sie die besten Maßnahmen für Ihr Haus finden.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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