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Expertenrat

Lösen sich die Schimmelprobleme im Haus mit einer Dämmung oder benötigen wir eine Lüftung?

Frage von Ralph M. am 26.01.2023 

Bei unserem versetzt stehenden Reihenmittelhaus Bj. 1963 steht in Kürze eine Einblasdämmung an (5-6 cm Luftschicht). Austausch der Fenster (nun 2-glasig), Heizungsanlage und Dachsparrendämmung sind bereits erfolgt. An den Außenseiten/Wetterseiten im Obergeschoss des Hauses haben wir in den entsprechenden Zimmern (Schlaf- und Kinderzimmer) trotz Stoßlüften mit Wärmebrücken und Schimmelproblematik zu kämpfen. Deshalb denke ich über eine entsprechende zentrale Lüftung in den Räumen nach, kann nach Recherche im Internet an der Fülle der Informationen für mich aber keine schlüssige Lösung finden.

Könnte sich die Schimmelproblematik nach Einblasdämmung ggf. verbessern oder müsste trotzdem eine dezentrale Lüftung vorgenommen werden? Wenn erforderlich, macht es Sinn, eine entsprechende Lüftung (WRG) im Erdgeschoss nur in der Küche und im Badezimmer im OG vorzunehmen oder müssten da die entsprechenden/problematischen Räume (Schlafzimmer) ebenfalls "entlüftet" werden?

Ein Energieberater vor Ort ist zeitnah nicht zu bekommen.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Schimmel entsteht in der Regel dann, wenn feuchte Luft auf kalte Flächen trifft. Denn dann kondensiert der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf und es bilden sich Tröpfchen an der Wand. Die hohe Feuchtigkeit begünstigt daraufhin, dass sich Schimmel bildet und verbreitet.

Die Einblasdämmung verbessert den Wärmeschutz und sorgt dafür, dass weniger Wärme durch die Wände nach draußen strömt. Die Innenwände sind dadurch wärmer und die Kondensation tritt später (bei niedrigeren Außentemperaturen als zuvor) ein. Es ist also gut möglich, dass sich das Schimmelproblem durch die Dämmung in den Griff bekommen lässt. Ob die Maßnahme tatsächlich ausreicht, können wir aus der Ferne nicht beurteilen.

Stellen Sie fest, dass die Wände auch nach der Einblasdämmung feucht und schimmelig sind, können Sie die Raumtemperaturen anheben und die Wände mit Kalkfarbe streichen. Die höheren Temperaturen helfen gegen Feuchtigkeit und die Farbe nimmt Schimmel die Grundlage. Prüfen Sie außerdem, ob Sie Möbel anders stellen können, um eine Belüftung der betroffenen Stellen zu gewährleisten.

Hilft all das nicht und die relative Feuchte im Raum ist nach wie vor hoch, sorgt eine Lüftungsanlage für Abhilfe. Geht es um den Aufbau, haben Sie dabei verschiedene Möglichkeiten. So können Sie eine dezentrale Lüftung mit WRG nur in die betroffenen Räume einbauen oder mehrere Zimmer im Haus in das Lüftungskonzept integrieren.

Planen Sie eine zentrale Anlage, eignen sich Küchen, Toiletten und Bäder in der Regel als Ablufträume, aus denen die Anlagen Luft absaugen und nach draußen blasen. Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer sind sogenannte Zulufträume, in welche die Lüftung Frischluft einbläst. Die verbrauchten Luftmassen strömen anschließend durch Türspalte oder Gitter in den Türen über die Flure zu den Ablufträumen.

Grundsätzlich erfüllen alle Anlagentypen ihren Zweck. Welche in Ihrem Fall infrage kommt, lässt sich aus der Ferne jedoch nicht beurteilen. Dazu empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater oder einen Fachhandwerker aus Ihrer Region. Nutzen Sie gern auch unsere Online-Beratung durch einen Energieberater, der die Situation anhand von Bildern oder Videos auch aus der Ferne einschätzen kann.

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Lüftungsanlagen.

Tipp: Entscheiden Sie sich dafür, alle Wohnräume im Haus in das Lüftungskonzept zu integrieren, bekommen Sie eine Förderung für die Lüftung. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für die Lüftung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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