x
Expertenrat

Lohnt es sich, nur den Sockel im Keller zu dämmen?

Frage von Davide B. am 02.07.2024 

Ich möchte gerne den Sockelbereich unseres freistehenden Hauses dämmen.

Unser Keller liegt nicht vollständig unter der Erde, sondern ragt auf der Nordseite etwa 10-15 cm über den Boden hinaus. An den Seiten (Ost/West) steht er teilweise sogar bis zu einem halben Meter (manchmal mehr, manchmal weniger) frei, und auf der Vorderseite ist die Kelleraußenwand an vielen Stellen vollständig unbedeckt, also nicht in die Erde eingelassen.

Ich habe mich informiert, konnte aber nicht genau herausfinden, wie viel Zentimeter Dämmung im Sockelbereich Sinn machen. Würden 15-30 cm ausreichen? Das würde mir natürlich viel Arbeit ersparen, da im Wesentlichen nur die Nordseite teilweise freigelegt werden müsste. An den anderen Seiten könnte ich vermutlich problemlos arbeiten. Sollte ich für die anderen freiliegenden Seiten normale Fassadendämmung verwenden? Perimeterdämmung wird normalerweise nur dann verwendet, wenn die Außenwand im Erdreich liegt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Unser Keller wird nicht für Wohnzwecke genutzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass damals eine Abdichtung im Kellerbereich eingebaut wurde, dennoch habe ich keine einzige nasse oder sichtbar feuchte Stelle im Keller.

Macht es überhaupt Sinn, nur den Sockelbereich zu dämmen? Ich würde dies gerne tun, da wir vor 2 Jahren beim Kauf des Hauses saniert haben und eine Fußbodenheizung eingebaut haben. Die Kellerdecke haben wir vollständig mit PUR gedämmt, da wir aufgrund der Deckenhöhe nicht viel Platz unter der Fußbodenheizung hatten. Um das Ganze auszugleichen, würde ich gerne den Sockelbereich von außen dämmen.

Auf der Nordseite sind es ca. 17 cm wo der Keller aus dem Boden rausschaut. Ansonsten an den anderen Seiten mind. 25 cm.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Ja, als Perimeterdämmung wird die Dämmung von Wänden im Erdreich bezeichnet. Hierfür werden geschlossenzellige Schaumkunststoffe (wie Styrodur) oder Schaumglas verwendet.

Eine vollständige Dämmung der Kelleraußenwände macht nur Sinn, wenn die Kellerräume ganz oder teilweise so genutzt werden, dass geheizt werden muss. Temporär genutzte Räume im Keller (z.B. Hobbyräume), die nur gelegentlich beheizt werden, dämmt man besser von innen.

Eine weitere Anwendung der Perimeterdämmung ist angezeigt, wenn mit der Dämmung gleichzeitig die vertikale Sperrschicht der Kelleraußenwände erneuert werden soll. Das ist offenbar bei Ihnen nicht der Fall. Daher ist Ihr Gedanke richtig, nur den Bereich zu dämmen, der durch die eingebaute Fußbodenheizung Wärmeverluste aufweist.

Es empfiehlt sich, bis etwa 70 cm unterhalb der Oberkante der unteren Geschossdecke mit einer Dämmschichtdicke von 15 bis 20 cm zu dämmen. Der Dämmstoff der Perimeterdämmung wird bis mindestens 50 cm über die Oberkante Erdreich geführt (Spritzschutz). Weiter nach oben wird dann ein Dämmstoff für ein Wärmedämmverbundsystem verwendet (Styropor, Mineralwolle, Holzfaserdämmplatten).

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 
 

Newsletter-Abo