Ich lebe in einer kleinen, unvorteilhaft geschnittenen Wohnung eines Reihenhauses. Ich habe nur im Schlafzimmer (nach vorne raus) und im Bad (in einem kleinen Anbau zur Seite raus) Fenster. Ich habe diese so gut wie immer den ganzen Tag auf kipp. Ganz auf kann ich sie nicht machen, wegen meines kleinen Sohns. Kann der Schimmel davon kommen? Ich habe den im Schlafzimmer, im Badezimmer sowie in der kleinen Nische/Wohnzimmer. Aber im gemeinschaftlichen genutzten Keller ist auch Schimmel vorhanden. Dieser steht auch jedes Mal, wenn es geregnet hat, ein wenig unter Wasser. Oder kann der Schimmel von der seit ca. 5 Jahren halb offenen Fassade kommen? Diese Stellen bilden sich etwa da, wo die Fassade die offenen Stellen haben. Ist das Zufall oder kann das davon kommen?
Schimmel entsteht immer dann, wenn feuchte Wände, hohe Temperaturen und organische Materialien zusammentreffen. Im Keller ist die Feuchtigkeit offensichtlich - in Ihrer Wohnung sieht es etwas anders aus. Ist die Fassade halb offen, kann das zu Wärmebrücken führen. Die Bereiche sind energetisch schwächer, sodass hier mehr Wärme nach außen strömt. Die Folge sind geringere Oberflächentemperaturen an der Innenseite der Wand.
Ist die Belüftung nicht optimal, sammelt sich Feuchtigkeit in der Raumluft an und die relative Feuchte nimmt zu. Trifft die feuchte Luft nun auf kalte Wandflächen, passiert das Gleiche wie bei einer kalten Flasche aus dem Kühlschrank: Das Wasser kondensiert und es bilden sich Tröpfchen auf der Wand. Die feuchten Stellen sind in der Regel nicht gleich zu erkennen, begünstigen aber Schimmel in der Wohnung.
Es kann also sein, dass in Ihrem Fall beides, die ungünstige Anordnung der Fenster und die offene Fassade, zum Schimmel führt. Abhilfe schaffen könnten in diesem Fall eine fachgerechte Dämmung und eine mechanische Lüftung mit dezentralen Geräten in der Wand.
Ohne die Situation vor Ort zu begutachten, ist das allerdings nur eine Vermutung. Wir empfehlen Ihnen daher den Kontakt zu einem Energieberater aus Ihrer Region. Experten finden Sie unter anderem in unserer Experten-Datenbank oder bei der Verbraucherzentrale für Energieberatung.