Wir tragen uns mit dem Gedanken, ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1998 mit 190 m² Wohnfläche zu kaufen.
Die Gasheizung wurde im Jahr 2016 grundlegend erneuert und ist auf dem Dachboden installiert. Das Haus verfügt über Heizkörper im OG, Fußbodenheizung und Kamin im EG sowie Fußbodenheizung im UG. Das Dach verfügt über eine solide Dämmung und ist über eine ausklappbare Holzleiter vom OG aus zugänglich.
Wir gehen davon aus, die Heizung noch einige Jahre weiter betreiben zu können, möchten jedoch auch schon durchdenken, wie perspektivisch der Wechsel auf eine neue Heizung aussehen kann.
Vor diesem Hintergrund fragen wir uns, ob ein Tausch der Gasheizung auf eine Wärmepumpe inkl. PV in diesem „Gesamtsetup“ generell möglich und sinnvoll ist?
Insbesondere Fragen wir uns:
- Kann das Dachgeschoss weiterhin als „Heizzentrale“ genutzt werden?
- Wäre der Wirkungsgrad der Gesamtanlage ggf. eingeschränkt, wenn die Wärmepumpen-Technik auf dem Dachboden installiert ist (lange Leitungen vom Außen-Gerät bis zum Dachboden und von dort zurück in alle Stockwerke, Energieverlust)?
- Könnten die heutigen Leitungen unverändert weiter genutzt werden oder müssten hieran Anpassungen vorgenommen werden?
Grundsätzlich ist es möglich, die Wärmepumpe im Dachgeschoss aufzustellen. Interessieren Sie sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, gibt es dabei zwei Möglichkeiten. Variante 1 ist ein Split-Gerät, das aus einer Außen- und einer Inneneinheit besteht. Die Außeneinheit lässt sich dabei abhängig von den örtlichen Gegebenheiten auf dem Dach, an der Fassade oder auf dem Fußboden aufstellen. Letzteres setzt voraus, dass die Entfernung nicht zu groß ist. Die Grenzen liegen hier üblicherweise bei 30 Metern in der Horizontalen und 10 Metern in der Vertikalen.
Ist das nicht möglich, kommt Variante 2 infrage. Dabei handelt es sich um ein Monoblock-Gerät zur Innenaufstellung. Dieses ist über Kanäle mit Luftdurchlässen in der Fassade (Giebelseiten) zu verbinden, um Luft ansaugen und ausblasen zu können.
Auf den Wirkungsgrad der Anlage hat der Installationsort einen geringeren Einfluss. Die Leitungen im Haus können Sie in aller Regel weiter verwenden. Es ist allerdings ein hydraulischer Abgleich zu empfehlen. Beantragen Sie Fördermittel für die Wärmepumpe, ist dieser ohnehin erforderlich.
Im Beitrag "KfW-Heizungsförderung richtig beantragen - so geht's" erklären wir, wie Sie die Mittel richtig beantragen. Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für die neue Heizung.
Ohne das Gebäude zu kennen, ist eine fundierte Aussage aus der Ferne leider nicht möglich. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, das Vorhaben mit einem Energieberater aus Ihrer Region zu besprechen. Zudem sollten Sie prüfen, ob die Statik des Dachgeschosses ausreicht, um die schwerere Wärmepumpe zu tragen.