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Expertenrat

Lohnt es sich, eine alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe zu tauschen?

Frage von Christian H. am 20.02.2023 

In ihrer Antwort auf die Frage: "Sollte ich noch 2023 eine neue Gasheizung einbauen?" antworteten Sie: " Da ihre Gasheizung bereits über 20 Jahre alt ist, sorgt ein Wechsel vermutlich für finanzielle Einsparungen. " Mir liegen Angebote von einem Fachhandwerker vor, der meine 17 Jahre alte Gasheizung gegen eine neue Gasheizung für 5000 € austauschen möchte. Eine Wärmepumpe würde mindestens 15.000 € kosten, also das Dreifache. Okay, Förderung geht noch ab, aber ich schätze mal, dass man mindestens 8000 € mehr für die Wärmepumpe investieren muss. Selbst die Beteiligung der Vermieter an der CO2-Steuer kann diesen finanziellen Vorteil nicht ausgleichen. Was würden Sie einem Vermieter empfehlen?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Eine fundierte Antwort aus der Ferne ist in diesem Fall leider nicht möglich. Denn die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme hängt von zahlreichen Faktoren ab. Ganz entscheidend sind dabei die örtlichen Gegebenheiten, da diese die Effizienz der Wärmepumpe beeinflussen. Ein Energieberater erstellt hierzu Berechnungen und Analysen, die aufzeigen, welche Kosten und Einsparungen im individuellen Fall entstehen. Diese geben eine vergleichsweise sichere Entscheidungsgrundlage.

Nutzen Sie unser Angebot einer kostenfreien Online-Beratung zur Sanierung, um das Thema individuell mit einem Energieberater zu besprechen.

Zu Ihrer Frage: Tauschen Sie eine 17 Jahre alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe aus, übernimmt der Staat 25 bis 30 Prozent der Anschaffungskosten. Die höhere Förderung der Wärmepumpe gibt es dabei für Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen sowie für alle wasserführenden Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln. Dazu gehören R290 Propan, R600a Isobutan, R1270 Propen, R717 Ammoniak, R718 Wasser und R744 Kohlendioxid.

Die Kosten belaufen sich demnach auf 10.500 - 11.250 Euro und liegen damit 5.500 bis 6.250 Euro über den Kosten der neuen Gasheizung. Läuft die Wärmepumpe zum Beispiel mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa drei und Sie haben einen Wärmebedarf von 15.000 kWh, benötigen Sie im Jahr 5.000 kWh Strom für die Wärmepumpe. Bei einem Preis von 45 ct/kWh belaufen sich die Heizkosten auf rund 2.250 Euro im Jahr. Mit einer Gasheizung zahlen Sie bei einem Preis von 16,86 ct/kW für 15.000 kWh etwa 2.530 Euro. Hinzu kommen Schornsteinfeger- und Wartungskosten, die bei der Wärmepumpe wegfallen oder günstiger sind. (Preise Stand: Februar 2023, Quelle: Verivox)

Statisch betrachtet würde sich die Investition bei den theoretischen Annahmen nach etwa 20 bis 25 Jahren rentieren. In der Praxis fällt dieser Zeitraum in der Regel geringer aus, da auch die Gas- und Strompreisänderungen im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse zu berücksichtigen sind.

Wie eingangs erwähnt, hängt das Ergebnis der Berechnung sehr stark von den individuellen Voraussetzungen ab. Lässt sich die Wärmepumpe effizienter betreiben, steigt die Jahresarbeitszahl bei Luft-Wasser-Systemen zum Beispiel auf 4. Sie würden dann nur noch 3.750 kWh Heizstrom benötigen und kämen mit Heizkosten von rund 1.690 Euro im Jahr aus. Die statische Amortisationsdauer würde dann auf 6 bis 7 Jahre sinken - dynamisch betrachtet unter Umständen sogar auf einen noch kürzeren Zeitraum. Sparen können Sie darüber hinaus mit einem speziellen Wärmepumpen-Stromtarif, den einige Versorger günstiger anbieten.


Wichtig zu wissen: Die Berechnung ist überschlägig und vollkommen unverbindlich. Sie zeigt allerdings, dass sich die Mehrkosten der Wärmepumpe bei günstigen Voraussetzungen rentieren.


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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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