Ich möchte meine 30 Jahre alte Ölheizung austauschen und frage mich, welche Heizung überhaupt noch für mich infrage kommt? Ich wohne in einem teilsanierten Altbau mit konventionellen Heizkörpern (die nicht ausgetauscht werden sollen!), welche eine Vorlauftemperatur von ca. 60 Grad benötigen.
Ein Pelletofen ist nach den neuesten Plänen der Bundesregierung ja auch nicht mehr umweltfreundlich und wird vielleicht demnächst geächtet. Eine Wärmepumpe wäre extrem ineffizient, insbesondere bei den aktuellen Strompreisen.
Gas wäre eine (schlechte) Alternative, aber da könnte ich gleich die Ölheizung behalten. So wie es im Moment aussieht kann ich (wie Millionen anderer) nur einen faulen Kompromiss wählen, oder hätten Sie für das Problem noch eine andere Lösung, die am Ende noch jetzt bzw. zukünftig bezahlbar ist und bleibt?
Gas ist eine Alternative, die auch in Zukunft interessant bleibt. Denn bereits heute ist es möglich, Biogas und grünen Wasserstoff im Gasnetz zu transportieren. Letzteres lässt sich aktuell zu etwa 20 Prozent mit Erdgas mischen, was bereits deutliche CO2-Einsparungen mit sich bringt. Gasheizungen können Wasserstoff verbrennen und sind somit für die Zukunft gerüstet. Im Vergleich zu Heizöl verbrennt aber auch Erdgas sauberer und mit geringeren CO2-Emissionen.
Die 60 Grad Celsius im Vorlauf sind in der Regel bei der Auslegungstemperatur (an kalten Wintertagen) erforderlich. Die meiste Zeit im Jahr ist die benötigte Leistung geringer, wodurch sich auch die Vorlauftemperaturen absenken lassen. Diesen Umstand nutzen Sie mit einer Hybridheizung optimal aus. Die Anlagen kombinieren Gasbrennwerttechnik und Wärmepumpe und schalten abhängig von der aktuellen Situation automatisch zwischen beiden Systemen um.
Sinnvoll könnte es sein, die Gasbrennwert-Hybridheizung auch mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung zu kombinieren. Auf diese Weise benötigen Sie den Sommer über nahezu keine Heizung. Sie können die Vorzüge der Wärmepumpe in der Übergangszeit optimal ausnutzen und schützen sich an sehr kalten Tagen mit der Brennwertheizung vor zu hohen Heizkosten.
Da die Wahl der neuen Heizung immer auch vom Gebäude und den Gegebenheiten vor Ort abhängt, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Energieberater oder einen Heizungsbauer aus Ihrer Region. Interessant ist dabei auch der Eignungs-Check-Heizung der Verbraucherzentrale für Energieberatung, den Sie für eine Pauschale von 30 Euro durchführen lassen können.
Denken Sie daran, dass der Staat eine Förderung für die Gasbrennwert-Hybridheizung vergibt. Tauschen Sie eine alte Ölheizung aus, liegen die Zuschüsse bei 35 bis 40 Prozent. Anrechenbar sind dabei auch viele Nebenkosten, wie die Sanierung der Verteilung, der Austausch einzelner Heizkörper oder die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs.
Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für eine Gasheizung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.