Ich möchte ein altes Schieferdach dämmen. Es kommt mit einer entsprechenden Aufdopplung nur eine Zwischensparrendämmung infrage. Der Aufbau von Außen nach innen: Die Schieferplatten liegen in einer Doppeldeckung direkt auf einer Nut- und Feder-Holzebene. Darunter befinden sich die Dachsparren. Welche Art von Dampfsperre oder Dampfbremse muss ich wo einbauen? Als Dämmmaterial schwebt mir Klemmfilz aus Glaswolle der WLG 032 vor.
Der von Ihnen beschriebene Aufbau kommt feuchtetechnisch ohne (!) eine Dampfsperre oder Dampfbremse aus. Voraussetzung ist aber: Der Schiefer ist auf einer Holzschalung, Stärke 24 mm, befestigt und es ist keine (!) Unterdeckbahn vorhanden. Sollten Sie sich nicht sicher sein oder auf der Holzschalung ist noch eine Bitumendachbahn zu erkennen, empfiehlt sich der Einbau einer sogenannten feuchteadaptiven Dampfbremse. Diese schließt die Dämmebene zum Raum hin ab und schützt die Zwischensparrendämmung vor zu viel Feuchtigkeit.
Bitumendachbahnen aber auch andere Unterdeckbahnen sind dampfdicht und lassen keinen Wasserdampf durch. Dadurch würde sich Wasserdampf, der aus dem Inneren in die Konstruktion eindringt, sammeln und im Laufe der Zeit zu Schäden führen. Eine feuchteadaptive Dampfbremse kann dies verhindern. Diese Dampfbremsen erkennen, auf welcher Seite der Folie der höhere Dampfdruck herrscht. Beispiel: Sie duschen, die Feuchtigkeit im Bad nimmt zu. Die Dampfbremse lässt einen Teil dieser Feuchtigkeit in die Konstruktion, nach dem Duschen öffnen Sie das Fenster, der Feuchtigkeitsgehalt sinkt, die feuchteadaptive Dampfbremse öffnet sich nun in Richtung Bad und lässt die Feuchtigkeit aus der Konstruktion wieder in den Raum. Ihre gedämmte Konstruktion bleibt geschützt!
Wie gesagt: Diese feuchteadaptive Dampfbremse ist nur erforderlich, wenn Sie nicht sicher sind, ob unter dem Schiefer eine Unterdeckbahn eingebaut ist. Ohne Unterdeckbahn wird keine Dampfbremse oder –sperre benötigt!