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05.04.2013

Ein Mikro-Blockheizkraftwerk lohnt sich auch im Normalhaushalt

Praxistest bestätigt Kraft-Wärme-Kopplung großes Potenzial

Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung ist keine neue Erfindung - in Industrie- und öffentlichen Gebäuden sind Blockheizkraftwerke bereits weit verbreitet. Mit Mikro-BHKWs sollen nun auch mehr Privathaushalte erobert werden. Doch gerade bei Einfamilienhäusern mit durchschnittlichem Heizbedarf ist strittig, ob sich die Investition in das Kombi-Kraftwerk lohnt. Ein Praxis-Test in Nordbayern hat nun bewiesen: Die KWK-Technik hat auch hier Potenzial.

Test-Mikro-BHKW im Einfamilienhaus
Familie Richter ist mit ihrem kleinen Kraftwerk im Heizungkeller vollauf zufrieden. Der Praxistest beweist: Ein Mikro-BHKW kann sich auch in einem Drei-Personen-Haushalt rentieren Foto: SWN

Das Problem ist die Wirtschaftlichkeit von Blockheizkraftwerken: Je nach Einsatzort schonen Mikro-BHKWs zwar die Umwelt, aber nicht unbedingt den Geldbeutel. Die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung bietet sich besonders für Gebäude mit einem konstant hohem Wärmebedarf an: in Industriegebäuden, in Schwimmbädern oder Krankenhäusern, aber auch in Mehrfamilienhäusern. Im Standard-Einfamilienhaus wird es hingegen problematisch.

Mikro-BHKWs sind nicht ganz billig
Der Grund sind die - zugegeben - relativ hohen Anschaffungskosten. Sie sind rund doppelt so hoch wie bei konventionellen Heizkesseln. Diese Investitionskosten gilt es über die eingesparten Stromkosten beziehungsweise die Vergütung für den erzeugten Strom wieder hereinzuholen. Damit die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht, muss das Mikro-BHKW aber richtig viel arbeiten: rund 3.500 bis 5.000 Stunden pro Jahr sind nötig. Wie ist es also um die Wirtschaftlichkeit von Mikro-BHKWs im Eigenheim bestellt?

Kraft-Wärme-Kopplung hat auch im Standardhaus Potenzial
Ob die Rechnung in einem normalen Haushalt mit durchschnittlichem Heizbedarf aufgehen kann, haben die Stadtwerke Neustadt in einem Praxistest erforscht. Vor gut zwei Jahren wurde dazu der Heizungskeller von Familie Richter mit einer kleinen Kraft-Wärme-Anlage ausgestattet. Das Ergebnis des Pilotprojekts fällt für Kombi-Kraftwerke mit geringer Leistung fast durchweg positiv aus. Familie Richter konnte mit dem Mikro-BHKW den größten Teil des täglichen Strombedarfs decken, lediglich die Einspeisewerte waren nicht ganz optimal. Das liegt am Holzofen, der dem Mikro-BHKW einige Betriebsstunden am Tag entzieht. Die Bilanz lautet trotzdem: Aktuell gibt es keine effizientere Methode, das Eigenheim gleichzeitig mit elektrischer Energie und Wärme zu versorgen. Gegenüber der bislang üblichen getrennten Strom- und Wärmeerzeugung können so 30 Prozent der Primärenergie eingespart werden.

Ein Mikro-BHKW kann sich also auch in einem Drei-Personen-Haushalt rentieren. Pauschalaussagen sind allerdings nicht zu treffen. Wie die Kosten-Nutzen-Rechnung ausfällt, hängt vom Einzelfall - vom Objekt und von der Energiesituation vor Ort - ab.

 
 
 
Quelle: Stadtwerke Nordbayern
 
 

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