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Hydraulischer Abgleich der Heizung spart Energie

Optimierung von Heizkessel, Umwälzpumpe und Thermostatventilen

Wenn nicht alle Heizkörper im Haus gleich warm werden oder die Thermostatventile Geräusche machen, hilft ein hydraulischer Abgleich. Das klingt kompliziert, hat aber einen einfachen Hintergrund: Für jeden Heizkörper im Haus muss eine ausreichende Menge Wasser eingestellt sein. Das reguliert sich aber nicht von allein durch vorhandene Thermostate an den Heizkörpern. Heizungsexperte Dipl.-Ing. Bernd Scheithauer erklärt, was es zu beachten gibt, und warum Eigentümer den hydraulischen Abgleich nicht selbst machen sollten.
Zubehör für die Heizung
Das modernste Zubehör für die Heizung nutzt nur bedingt, wenn die Komponenten nicht optimal aufeinander abgestimmt sindFoto: Danfoss GmbH

Was bringt eigentlich ein hydraulischer Abgleich der Heizung?

Bernd Scheithauer:
Der Hauseigentümer spart Geld und Energie. Oder besser gesagt: Mit einer geringen Investition in Produkte und Dienstleistung optimiert man die so wichtige Wärmeverteilung und Regelung der Heizungsanlage. Oft werden nur zur Verbesserung der Anlage stromsparende Hocheffizienzpumpen eingebaut. Dies ist sinnvoll, aber nur der erste Schritt. Das Heizungsnetz muss in jedem Fall hydraulisch abgeglichen werden, das heißt Pumpen und Ventile müssen nach Berechnung eingestellt werden. Dazu kommt noch eine Überprüfung der Temperatureinstellung der Regelung (inkl. angepasster Zeitsteuerung) des Wärmeerzeugers. Ein hydraulischer Abgleich (oder besser eine Systemoptimierung) sorgt dafür, dass Heizkessel, Umwälzpumpe und Thermostatventile optimal und energiesparend "zusammenarbeiten". Danach steht die richtige Wassermenge (also Wärmemenge) zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung.

Können Eigentümer den hydraulischen Abgleich an ihrer Heizung selbst vornehmen?

Bernd Scheithauer:
Lieber nicht! Eine Heizung ist ein komplexes System mit vielen Wechselwirkungen. Wenn Hausbesitzer an einer "Stellschraube" drehen (also zum Beispiel die Temperatur am Heizkessel verstellen), hat das Auswirkungen auf das gesamte Heizungssystem. Wichtig: Der Wärmeerzeuger, also der Heizkessel, steht (fast) immer am Ende der hydraulischen Betrachtung. Ein Fachbetrieb ermittelt im Idealfall zuerst den Wärmebedarf (Heizlast) der einzelnen Räume des Hauses, bewertet dann die Heizflächen und die Verteilung inklusive der vorhandenen Armaturen und erst zum Schluss den Heizkessel.

Ist der hydraulische Abgleich der Heizung für Hauseigentümer Pflicht?

Bernd Scheithauer:
Nein, es gibt kein Gesetz, aber Verordnungen und Richtlinien. Bei der Modernisierung der Heizung ist der Heizungsbetrieb zum Beispiel nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) Teil C verpflichtet, Heizungsrohrnetze hydraulisch abzugleichen. Das kann aber nur in Anspruch genommen werden, wenn ein schriftlicher Vertrag besteht. Hausbesitzer (Auftraggeber) achten am besten auch darauf, dass der hydraulische Abgleich in der Leistungsbeschreibung als eigene Position aufgeführt ist. Dann gibt es später keine Streitigkeiten. Aber Pflicht hin oder Förderung her: Bei über 90 Prozent aller Heizungsanlagen profitiert der Anlagenbetreiber (also der Eigentümer) von einer Anlagenoptimierung mit hydraulischem Abgleich - und dies bei einer unschlagbar niedrigen Amortisationszeit, die so gut wie immer im Bereich von drei bis fünf Jahren liegt.

Mit welchen Kosten müssen Hauseigentümer für einen hydraulischen Abgleich rechnen?

Bernd Scheithauer:
Das ist ein schwieriges oder besser sensibles Thema, aber ich versuche eine Antwort in Form eines "Investitionskorridors" zu geben. Wichtig: Die Kosten sind immer individuell vor Ort vom Fachbetrieb zu ermitteln und stark davon abhängig, wie genau man rechnen möchte. Lassen Sie es mich an Beispielen aufzeigen: Ist der Heizungsbetrieb vor Ort, kann er über die Ermittlung der Heizleistung je Heizkörper (Annahme: Heizleistung Heizkörper gleich Heizlast Raum) die gesuchte Voreinstellung ermitteln, gleich vor Ort einstellen und dokumentieren. Das ist natürlich günstiger als im folgenden Fall: Ist die Anlage größer (> 10WE), sind Berechnungsparameter wie raumweise Heizlast nicht bekannt oder müssen die installierten Heizflächen und Systemtemperaturen bei einer Heizungsmodernisierung auf einen neuen Wärmeerzeuger abgestimmt werden (was immer sinnvoll ist und einen wesentlichen, zusätzlichen Einspareffekt mit sich bringt), dann halte ich für die Dienstleistung "Berechnung" rund zehn Prozent der Sanierungssumme für realistisch und gut angelegt. Denn nur dann sind die neuen Komponenten optimal aufeinander abgestimmt. Insgesamt müssen Eigentümer für einen hydraulischen Abgleich im Einfamilienhaus mit Kosten von durchschnittlich 650 bis 1.500 Euro rechnen - je nach Aufwand.

Übrigens: Wer Förderung für eine neue Heizung in Anspruch nehmen möchte, muss den hydraulischen Abgleich auf jeden Fall durchführen lassen und einen Berechnungsnachweis mit Fachunternehmererklärung vorlegen.

Weiterlesen: Förderung für die Optimierung der Heizung

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Quelle: Bernd Scheithauer (www.hydraulischer-abgleich.de) / energie-fachberater.de
 
 

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